Der 16-jährige Nico Fritz hat große Freude an der Aufzucht der erst wenige Tage alten Küken. Foto: Oliver von Schaewen

Die kleinen gelben Flauschlinge sind erst wenige Tage alt Der Winzerhäuser Jungbauer Nico Fritz weiß, wie er mit ihnen umgehen muss. Behutsam gestaltet der 16-Jährige den Tieren den Start ins Leben.

Großbottwar-Winzerhausen - Rotes Licht taucht die 25 Küken in ein warmes Wohlfühlbad. Nico Fritz kontrolliert den Strahler, der in die grüne Plastikwanne hineinleuchtet. „Hier bereite ich meine Küken auf ihr wahres Leben vor“, sagt er und schmunzelt. Die flauschigen Piepmätze sind erst vor wenigen Tagen zur Welt gekommen und tummeln sich aufgeregt miteinander auf dem ausgelegten Stroh herum.

Der Keller des elterlichen Haues dient dem 16-Jährigen als Schutzzone. Die Küken zieht er in jedem Frühjahr um die gleiche Zeit auf. Vor sechs Jahren hat Nico mit der Hühnerhaltung begonnen. Großes Vorbild ist sein Opa Roland Fritz. „Der Junge macht das schon ganz gut, auch wie er die Küken großzieht“, sagt der erfahrene Landwirt, der an diesem sonnigen Nachmittag im Nachbargarten arbeitet. Nico kann sich auf seinen Großvater verlassen, denn er steht ihm mit Rat und Tat zur Seite. „Er holt mit dem Schlepper auch immer für mich das Legemehl vom Händler.“

Die erwachsenen Hühner, die Nico auf einer Wiese im Garten tagsüber frei laufen lässt, bekommen eine Weizen-Hafer-Mischung mit gentechnikfreiem Getreide eines Bauern aus Winzerhausen. Für die Küken wäre das Korn jedoch Gift, denn sie könnten es mit ihrem Verdauungstrakt nicht verwerten. „Man muss aufpassen, dass man ihnen kein falsches Futter gibt“, erklärt der trotz seiner Jugend schon routiniert agierende Tierfreund. Auf der Speisekarte der Küken steht zunächst Kükenstarter, dann Junghennenkorn. Später ist Getreide, darunter viel Weizen, angesagt.

Behutsam muss der Kükenpapa sein, wenn er die kleinen Flauschis anfasst. „Sie sind in den ersten Tagen noch sehr zart.“ Trotzdem nimmt er ein Baby aus der Wanne und zeigt, wie sich die ersten Federn an dem etwa eine Woche alten Tier bilden. „Das wird einmal eine braune Legehenne“, erklärt er und zeigt auf das noch kaum ausgebildete Gefieder, das bei angehenden Hennen auch weiß sein kann.

Sind die 25 Küken ausgewachsen, stoßen sie zu den 25 anderen, die schon munter auf der Wiese herumlaufen. „Ich habe einen mobilen Zaun und achte immer darauf, dass sie grünes Gras haben“, sagt Nico Fritz und öffnet die Türe zum Schuppen, in dem die Tiere übernachten. Er zieht an einer Schublade und holt etwa 20  Eier hervor – es ist die Ausbeute des Tages. Die Eier packt Nico Fritz in einen Karton und verlässt das Haus. Der Jungunternehmer beliefert Nachbarn und Freunde in Winzerhausen und im nahen Großbottwar. So auch an diesem Tag.

Eine Nachbarin bezahlt wie immer mit einem Fünf-Euro-Schein. „Den habe ich doch schon extra für dich zurückgelegt“, bemerkt sie lächelnd, und Nico drückt ihr das Rückgeld mit einem „Dankeschön“ in die Hand. Dann geht’s weiter.

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