Ende Juli ist die Party hinter den Türen des Clubs „Muttermilch“ in Stuttgart endgültig vorüber. Foto: Muttermilch

Weil die Calwer Passage in der Stuttgarter Innenstadt vergößert wird, müssen Muttermilch und Tonstudio schließen. Das Gebäude ist bereits verkauft und wird im Laufe der Bauarbeiten abgerissen.

Stuttgart - Stuttgart wird im Laufe des Jahres zwei weitere Clubs verlieren, die Bauarbeiten zum Opfer fallen. Ebenso wie zuvor schon der beliebte Club Rocker 33 im Jahr 2012 wegen Stuttgart 21 weichen musste, erwischt es dieses Mal das „Tonstudio“ und den Nachbar „Muttermilch“ auf der Theodor-Heuss-Straße. Grund dafür: Das Areal der Calwer Passage soll neu bebaut werden. Die Ferdinand Piëch Holding hat vier Jahre nach dem Kauf des Areals ein neues Konzept für die Neuentwicklung des Quartiers vorgestellt und dafür bereits im vergangenen Jahr das Gebäude mit der Nummer 23 gekauft. Es sollen auch weiterhin Büro, Einzelhandel, Cafés und Wohnen unter einem Dach im Quartier zusammenkommen.

Baustelle vom Rotebühlplatz bis zur Langen Straße

Der Neubau der Calwer Passage, der bis 2020 fertiggestellt sein soll, wird sich vom Rotebühlplatz bis zur Langen Straße erstrecken. Dafür müssen mit Muttermilch und Tonstudio zwei Clubs weichen, die über zehn Jahre das Nachtleben der Partymeile auf der Theo mitbestimmt haben. An ihrer Stelle demnächst: nichts als Baustelle. „Eine Baustelle in diesem Maß beeinträchtig die Aufenthaltsqualität der Straße dann schon enorm und wird sich auch zeitlich ziehen. Ich denke aber, auch ohne die Baustelle wird die Theo aufgrund der durch die Jahre spürbare Verjüngung verschiedener Gastronomien Federn lassen und es wird für die ansässigen Gastronomien nicht leichter, sich am Stuttgarter Markt zu behaupten“, sagte Gunther Hausch, einer drei Geschäftsführer beider Clubs, dem Stuttgarter Blog kessel.tv.

Noch Veranstaltungen bis Juli

Wo Freundeskreis, Max Herre und Joy Denalane einst ihre Alben aufnahmen, wurde die vergangenen elf Jahre im Tonstudio zu Hip Hop gefeiert. Die Muttermilch war dagegen 13 Jahre lang eine Anlaufstelle für alle, die House mögen. Am 29. Juli soll alles zu Ende sein. Bis zur Abrissparty soll aber noch einiges passieren. „Gerade lassen wir alles Revue passieren, was in der vergangenen Dekade passiert ist“, so Hausch, der bislang noch nicht persönlich Stellung zu dem Thema genommen hat, zu kessel.tv.

Was für die Betreiber danach kommt, steht noch nicht fest. Ganz abgeneigt scheinen sie jedoch nicht zu sein: „Wir sind immer offen für Vorschläge, Angebote oder Tipps.“