Schwer bepackt mit Geschenken kehren die Kinder aus der Schweiz zurück. Foto: Stadtarchiv Friedrichshafen/Sammlung Hättig

Tausende Kinder durften nach dem Zweiten Weltkrieg in die unzerstörte Schweiz reisen, wo sie von ihren Gasteltern aufgepäppelt wurden. Ein Erlebnis, das viele Kinder aus dem Südwesten nie vergessen haben – und das selbst den Zoll rührte.

Friedrichshafen/St. Gallen - Eine große Schüssel mit dampfender Bouillon auf einem festlich geschmückten Tisch in einem Haus in der St. Galler Altstadt. Nie wird Gerhard Zimmermann aus Biberach diesen Anblick vergessen. Auf der offenen Ladefläche französischer Militärlastwagen war der damals Zwölfjährige gemeinsam mit rund 600 Kindern aus Ravensburg im Mai 1947 nach Friedrichshafen gekarrt worden. Von dort ging es mit dem Motorschiff „Thurgau“ über den Bodensee nach Romanshorn, dann mit dem Zug nach St. Gallen, wo die Kinder am Bahnhof von ihren Gasteltern abgeholt wurden.