Denkt Kickers-Coach Tomasz Kaczmarek schon an die Chinesen? Foto: Pressefoto Baumann

Chinas U-20-Nationalmannschaft soll am Regionalliga-Spielbetrieb teilnehmen. Kickers-Trainer Tomasz Kaczmarek freut sich darauf, schließlich kennt er China aus eigener Erfahrung.

Stuttgart – Herr Kaczmarek, der DFB plant, nächste Saison in der Regionalliga Südwest die chinesische U-20-Nationalmannschaft – außer Konkurrenz – am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen. Was halten Sie als Kickers-Trainer von dieser Idee?
Zunächst einmal kommt das alles sehr kurzfristig und ist auch keine gewöhnliche Aktion. Aber es ist eine spannende Angelegenheit. Die Kooperation zwischen dem deutschen und chinesischen Verband ist in den letzten Monaten ja stetig gewachsen. Dass sich so eine Sache ergeben hat, kann für beide Seiten eine Win-win-Situation sein.
Sie sind ja schon ein wenig in der Fußballwelt herumgekommen, unter anderem waren Sie in Ägypten und Norwegen tätig. Was erwarten Sie von der jungen chinesischen Mannschaft?

„Meine Eltern haben in China gelebt“

China ist ein sehr besonderes Land. Ich habe auch eine persönliche Beziehung, dadurch dass meine Eltern beruflich fünf Jahre dort gelebt haben und ich selbst schon öfters in China war. Es ist ein extrem ehrgeiziges Land und ein ehrgeiziges Fußball-Projekt dort. Ich bin selbst gespannt auf die Mannschaft, wie talentiert sie sein wird und was für einen Fußball sie spielen wird, wie Spielintelligent sie ist. Sie wird sicher extrem hart arbeiten und äußerst diszipliniert sein. Es wird auf jeden Fall eine komplett andere Mannschaft als die 19 anderen in der Regionalliga Südwest.
Haben Sie denn bei Ihren Aufenthalten in China auch selbst Fußball gespielt?
Nein, ich habe ja nie dort gelebt, sondern war immer nur zu Besuch da. Damals, und das ist jetzt über zehn Jahre her, war der Fußball noch nicht so entwickelt, da gab es noch nicht diesen Boom und auch andere, beliebtere Sportarten. Aber auf der Straße haben die Kinder natürlich Fußball gespielt, genau wie in der Schule und es gab auch schon viele Vereine. China ist eben ein sehr sportliches Land.
Wenn es zu dem Spiel kommt, wie würden Sie ihre Mannschaft einstellen?
Das wäre ein sehr, sehr spannender Test. Wenn im Trainingslager die Möglichkeit besteht, gegen andere internationale Gegner zu spielen, mache ich das sehr gerne, weil man sich dann mit einer anderen Spielweise messen kann. Und deshalb würden wir uns auf das Spiel sehr freuen.