Noch dreimal, dann gibt Thomas Gottschalk (li.) die ZDF-Sendung "Wetten, dass..." ab. Wird Hape Kerkeling (re.), der 2006 als Horst Schlämmer in der Show zu Gast war, sein Nachfolger? Foto: dapd

Hape Kerkeling behauptet: Die Entscheidung über die Gottschalk-Nachfolge ist gefallen.  

Berlin - Noch dreimal moderiert er "Wetten, dass ...?": Dann verabschiedet sich Thomas Gottschalk vom ZDF. Ohne Wehmut, wie er am Freitag sagte. Seine Nachfolge steht offiziell noch nicht fest. Doch Entertainer Hape Kerkeling heizte Gerüchte, er werde neuer Moderator der Show, in einem Interview an.

Thomas Gottschalk verabschiedet sich vom ZDF auf Raten. Noch drei Ausgaben des ZDF-Klassikers "Wetten, dass ...?" moderiert der 61-jährige Zampano des deutschen Showgeschäfts in diesem Herbst. An diesem Samstag geht es nach Nürnberg, am 5. November nach Leipzig und am 3. Dezember zum großen Finale nach Friedrichshafen. Dann wechselt Gottschalk zur ARD, für die er ab 23. Januar viermal wöchentlich die tagesaktuelle Sendung "Gottschalk live" bestreiten wird.

Im Dezember 2010 hatte sich Wett-Kandidat Samuel Koch in der Show schwer verletzt und ist seitdem gelähmt. Für Gottschalk der Grund zum Rücktritt, den er im März verkündete. "Wehmut kommt in meiner Gefühlswelt nicht vor", sagte er am Freitag in Nürnberg. "Ich habe den Eindruck, dass jetzt der richtige Moment ist, um Schluss zu machen." Seither ranken sich um seine Nachfolge immer wieder Gerüchte. Inzwischen hat Entertainer Hape Kerkeling alle anderen Mitbewerber, die in der Öffentlichkeit als potenzielle Kandidaten genannt wurden, ausgestochen - ohne dass der Sender jemals bestätigt hätte, dass der 46-Jährige es wirklich wird.

Statement im Dezember

Im Magazin der "Süddeutschen Zeitung" sagte Kerkeling am Freitag auf die Frage, ob es bereits eine Entscheidung gebe: "Ja." Wer der neue Moderator werde, ließ er allerdings offen. Er erklärte lediglich: "Es wird irgendwann im Dezember ein Statement geben, und das wird wahrscheinlich nicht von mir kommen, sondern eher vom ZDF, das ist ja auch deren Aufgabe." Fest steht allemal, dass Kerkeling viele öffentliche Befürworter hat.

Gottschalk sagte am Freitag, er habe zwar Favoriten, wolle aber nicht in die Diskussion eingreifen. Kerkeling könne er sich als Nachfolger vorstellen. Zuletzt machte sich der für sein Lebenswerk ausgezeichnete Moderator und Schauspieler Joachim Fuchsberger bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises für Kerkeling stark. Fest steht ebenso, dass Kerkeling in der vorletzten Gottschalk-Sendung im November einen Auftritt haben wird. Ob da dann doch schon alles klar sein wird?

Show-Format überarbeiten

Fest steht außerdem, dass der Gottschalk-Nachfolger ein halbes Jahr bis zu seiner Premiere Zeit haben wird, denn das ZDF will das Format in der Zeit überarbeiten. Und fest steht zu guter Letzt, dass Moderator Jörg Pilawa nicht der Nachfolger von Gottschalk wird: "Ich möchte die Show nicht übernehmen", sagte der 46-Jährige der Zeitschrift "Hörzu". Neben Kerkeling und Pilawa waren in den vergangenen Monaten auch Anke Engelke und Barbara Schöneberger im Gespräch um die Nachfolge. ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner sagte, der neue Moderator werde spätestens nach der letzten Sendung bekanntgegeben.

Mit dem "Stern" erlaubte sich Entertainer Kerkeling diese Woche dennoch ein Späßchen: Ob er denn die Wette eingehe, dass er 2012 "Wetten, dass ...?" übernehme? Um was denn das Magazin wetten würde, fragte Kerkeling. Eine Stange Zigaretten war der Vorschlag. "Die kriege ich, wenn ich's nicht mache? Top, die Wette gilt."

Am Samstag "Mr. Bean" zu Gast

Gottschalk versprach für seine drei letzten Ausgaben: "Ich muss den Saft rausholen, der in der Zitrone steckt." Dem ZDF sagte er zuvor bereits: "Ich will und werde keine Retrosendungen machen." Das ZDF hatte noch kurz nach Gottschalks Rücktrittsankündigung mitgeteilt, die Herbstsendungen seien von Rückblicken auf die vergangenen drei Jahrzehnte geprägt. Gottschalk hat wohl seine eigene Auffassung.

An diesem Samstag empfängt der Showmaster unter anderem den Produzenten und Komiker Michael ("Bully") Herbig, den britischen Schauspieler Rowan Atkinson ("Mr. Bean") sowie die Sänger Sarah Connor und Peter Maffay. Ein klein wenig Rückblick bleibt Gottschalk aber nicht erspart: So gibt es laut ZDF eine Klassik-Wette aus dem Jahr 1983.

ZDF, Samstag, 20.15 Uhr