as Rote Kreuz einigt sich mit geschasstem Mitarbeiter. Foto: factum/Weise/Andreas Weise/factum

Das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Ludwigsburg einigt sich mit geschasstem Mitarbeiter. Für das DRK ist es ein weiterer Schritt in Richtung Normalität.

Kreis Ludwigsburg - Der Ludwigsburger Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat sich mit dem 2018 gefeuerten Pressesprecher Arnim Bauer auf einen gerichtlichen Vergleich geeinigt – der Rechtsstreit ist damit endgültig beigelegt. Bauer war von dem damaligen Geschäftsführer Manfred Hormann fristlos entlassen worden, weil er im DRK-Amtsblatt Kritik an der Arbeit der Geschäftsführung geäußert hatte. Die darauf folgende juristische Auseinandersetzung fügte dem sowieso schon angekratzten Image des Verbands weiteren schweren Schaden zu. Obwohl das DRK den ersten Prozess vor dem Arbeitsgericht deutlich verloren hatte, wollte Hormann gegenüber Bauer nicht nachgeben und in die zweite Instanz vor das Landesarbeitsgericht ziehen.

Erst spät rückte das Rote Kreuz von seiner harten Linie ab. In dem jetzt geschlossenen Vergleich wird Bauers Kündigung für unwirksam erklärt, aber an seinen Arbeitsplatz wird der ehemalige Pressesprecher trotzdem nicht zurückkehren. Die Regelung sieht vor, dass er „unwiderruflich von der Arbeitsleistung freigestellt“ und das Arbeitsverhältnis „zu einem späteren Zeitpunkt in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst“ wird. Wann das sein wird, bleibt geheim. Auch zu allen weiteren Details wurde Stillschweigen vereinbart. Klar ist aber, dass Bauer nun wieder offiziell Angestellter des DRK ist und wieder ein Gehalt bezieht. Auch das damals abgesprochene Hausverbot wird mit sofortiger Wirkung aufgehoben.

Sollte Bauer die DRK-Geschäftsstelle betreten – auf seinen Gegenspieler würde er dort nicht mehr treffen. Hormann hatte das Rote Kreuz, das nach jahrelanger Misswirtschaft in eine tiefe Finanzkrise gerutscht war, auf einen harten Sanierungskurs getrimmt, war intern aber wegen seines Führungsstils umstritten. Auch anderen Mitarbeitern hatte er – offenbar ohne die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten – fristlos gekündigt, was eine ganze Reihe von Prozessen zur Folge hatte. Nach zahlreichen Beschwerden räumte Hormann im Sommer 2019 dann allerdings selbst seinen Posten.