Der Grünen-Politiker Cem Özdemir ist leidenschaftlicher Fan des VfB Stuttgart. Foto: Marijan Murat/dpa

Unter dem Hashtag #Yeswecem wünschen sich zahlreiche Fans, dass Cem Özdemir neuer Präsident beim VfB Stuttgart wird. Auch der Grünen-Politiker selbst meldet sich im Netz zu Wort.

Stuttgart - Nach dem Rücktritt des umstrittenen Präsidenten Wolfgang Dietrich beim VfB Stuttgart haben zahlreiche Fans in den sozialen Netzwerken bereits einen Wunschnachfolger im Sinn: Wer böte sich für das Präsidentenamt bei den Roten besser an als der Grünen-Politiker und Fußball-Fan Cem Özdemir, der sich als Gastarbeiter-Sohn durchgekämpft hat und auf schwäbisch den VfB Stuttgart anfeuert?

Lesen Sie hier: Rainer Adrion meldet sich zu Wort

Unter dem Hashtag #Yeswecem bringen am Montag zahlreiche Anhänger ihren Wunsch zum Ausdruck, dass Özdemir sich beim VfB Stuttgart in führender Rolle engagiert. „Ich weiß, dass Sie ein Dunkelroter sind und den VfB Stuttgart im Herzen tragen“, schreibt ein VfB-Fan manch anderem aus der Seele. „Sollten Sie sich dazu entscheiden, als Präsident des VfB Stuttgart zu kandidieren, werde ich Sie mit allen mir gegebenen Möglichkeiten unterstützen“, kommentiert der Anhänger weiter. Nach Ansicht eines weiteren VfB-Fans stimmt Özdemirs Profil für das Präsidentenamt: „Schwabe, Demokrat, sympathisch“. Unter der Führung Özdemirs könnte sich der Verein auch deutlicher gegen rechts positionieren, so die Hoffnungen mancher Fans.

Nach dem Rücktritt Dietrichs meldete sich auch Cem Özdemir im Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort: „Unser VfB muss raus aus den Negativschlagzeilen und wieder auf die Erfolgsspur: Ich bin erleichtert, dass Wolfgang Dietrich den Weg dafür frei macht“, lässt der Grünen-Politiker wissen. „Jetzt müssen wir in aller Ruhe eine einende Person finden, hinter der sich die VfBler versammeln können.“

Unter dem Posting forderten zahlreiche Fans den Politiker auf, selbst für das Präsidentenamt bei den Schwaben zu kandidieren. Nur wenige Nutzer drückten im Netz ihre Ablehnung für die Fan-Idee aus. Auf Twitter ließ Özdemir die Fanwünsche zunächst unbeantwortet. Nach dem Abstieg in die zweite Liga hatte der 53-Jährige die Vereinsführung des VfB Stuttgart kritisiert und angedeutet, dass er sich selbst ein Engagement im Club vorstellen könne.

Im Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung Anfang Juni darauf angesprochen, dass es Fans gebe, die in ihm den künftigen Präsidenten des VfB sehen, sagte Özdemir damals: „Das ehrt mich. Aber ich kann doch nicht sagen, der VfB braucht mehr Fußballsachverstand und stehe gleichzeitig als Politiker für dieses Amt bereit. Das passt nicht. Wenn ich dem VfB aber helfen kann, werde ich mich dem nicht verweigern. Ich bin ja nicht bekannt dafür, vor schwierigen Aufgaben davon zu laufen.“