Der knapp zwei Jahre alte Alfie hat eine schwere neurologische Krankheit, die noch nicht klar diagnostiziert ist. Foto: Action4Alfie

Nach der erneuten Niederlage, die die Eltern des todkranken Kindes Alfie hinnehmen mussten, will der Vater mit den Ärzten über die Verlegung seines Sohnes nach Hause verhandeln. Notfalls erwägt er, vor Gericht zu ziehen.

Liverpool - Der Vater des todkranken britischen Jungen Alfie Evans will mit den Ärzten des Alder Hey Hospitals in Liverpool über eine Verlegung seines Sohnes nach Hause verhandeln. Das sagte Thomas Evans am Donnerstag vor Reportern in Liverpool. Er hoffe, Alfie könne innerhalb von einem oder zwei Tagen zuhause sein. Andernfalls erwäge er, wieder vor Gericht zu ziehen.

Der knapp zwei Jahre alte Alfie hat eine schwere neurologische Krankheit, die noch nicht klar diagnostiziert ist. Die Ärzte im Kinderkrankenhaus Alder Hey in Liverpool halten weitere lebenserhaltende Maßnahmen für sinnlos, weil die Krankheit das Gehirn des Kindes fast vollständig zerstört haben soll. Sie wollen Alfie weiteres Leiden ersparen und ihn deshalb so bald wie möglich sterben lassen. Die Eltern dagegen sind sich sicher, dass Alfie nicht leidet und wollen, dass er solange wie möglich lebt.

Zuvor hatten Alfies Eltern erneut eine Niederlage vor Gericht hinnehmen müssen. Ein Berufungsgericht in London entschied am Mittwochabend, dass der knapp zwei Jahre alte Junge nicht zur weiteren Behandlung nach Italien ausgeflogen werden darf. Bereits am Montag wurden die künstliche Ernährung und Beatmung für Alfie eingestellt. Zur Überraschung seiner Ärzte atmete der Junge von alleine weiter.