Wenigstens ein größeres Teilnehmerfeld erwartet Roy Fischer bei den Schülerläufen. Foto: Werner Kuhnle

Eine Maximalzeit für die Starter beim Ludwigsburger Citylauf am 9. Juli lässt das Teilnehmerfeld schrumpfen. Organisator Roy Fischer hat nun kurz vor knapp einiges geändert.

Mindestens 3000 Starter beim 22. Ludwigsburger Citylauf – das war das erklärte Ziel des Veranstalters Roy Fischer. Doch daraus wird wohl nichts. Bis Montagabend seien rund 1300 Meldungen eingegangen, sagt Fischer am Dienstag. Sein Kommentar: „enttäuschend“. Aber man werde wohl mit einem blauen Auge davonkommen. Fischer hofft, dass am Samstag, 9. Juli, wenigstens 2000 Starter antreten – im Hauptlauf über zehn Kilometer, im Fünf-Kilometer-Lauf sowie in den Jugend-, Schüler-, Bambini- und Handicapläufen wohlgemerkt. Vor Corona waren oft mehr als 4000 Männer, Frauen und Kinder angemeldet.

Die Firmenläufer glänzen mit Abwesenheit

Warum diesmal so wenig Starter? Die Firmen hätten sich wegen der Pandemie extrem zurückgehalten. Von Mann + Hummel zum Beispiel seien kaum ein Dutzend Mitarbeiter gemeldet, „früher waren es durchschnittlich 500“. Die Veranstalter anderer Läufe hätten ähnliche Probleme. Fischer sagt, „es ist extrem schwierig“.

Kritik hatte im Vorfeld des Laufs seine Aussage ausgelöst, dass es in diesem Jahr für den Hauptlauf ein Zeitlimit von 60 Minuten geben werde, das Fischer in unserer Zeitung angekündigt hatte. Als es deshalb Proteste hagelte, will er nun nichts mehr von diesem Plan wissen. Heute sagt er ein klein wenig reumütig: „Die Realität hat uns überholt.“ Fischer hält jedoch an einem Zeitlimit für den Zwei-Runden-Kurs über Marktplatz, Bärenwiese und Schlossgarten fest, verlegt diesen nunmehr auf 70 Minuten – „ein Kompromiss“. Ob das noch ein paar Starter motiviert anzutreten? Mehr als die 437 (Stand Dienstag)?

Die 60-Minuten-Grenze sollte verhindern, dass die Läufer, die für den Parcours nur um die 30 Minuten benötigen, viele langsamere Läufer überrunden müssen. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre wird es bei einem Limit von 70 Minuten nun tatsächlich zu viel späteren und viel weniger Überrundungen kommen, allerdings dürften weiterhin viele Sportler, vor allem Laufanfänger und ältere Athleten, sich angesichts der zeitlichen Regularien den Start vis-à-vis dem Ludwigsburger Rathaus schenken.

Ein Zeitlimit gibt es weiterhin

Einen Zeitnachweis müsse niemand bringen, sagt Fischer, auch wolle er niemand aus dem Rennen nehmen. Vor ein paar Wochen indes hatte er noch angekündigt, dass Läufer, die die Zeit nicht schaffen, „wohl rausgenommen werden, wenn die Meute kommt“. Davon hat der frühere Liga-Triathlet und Betreiber eines Sportgeschäfts Abstand genommen. Bei einem Zeitlimit von 70 Minuten würden mit Blick auf die Ergebnisse von 2019 lediglich vier Prozent aller Läufer ausgeschlossen. Bei 60 Minuten wären es etwa zehn Prozent gewesen, sagt Fischer.

Allen langsameren Läufern empfiehlt er den Fünf-Kilometer-Lauf, der nun auch für Walker offen sei. Fischer sagt, er sei froh, dass sehr viele Schüler gemeldet seien. Zu den Favoriten zählen der Gewinner des Citylaufs 2019, Sebastian Hendel, und seine Frau Kristina. Bei den Männern dürfte zudem der 19-jährige Lokalmatador Kurt Lauer vorne mitmischen. Der Ludwigsburger OB Matthias Knecht geht auf die Querelen rund um den Lauf, der das barocke Ludwigsburger Logo nutzt, nicht weiter ein: „Wir freuen uns sehr, dass die größte Laufveranstaltung Ludwigsburgs zum 22. Mal stattfindet. Die Läuferinnen und Läufer erwartet ein großartiges Sport-Event.“