Der Untersee des Bodensees bei Radolfzell etwa habe 65 Zentimeter weniger Wasser als im September üblich. Foto: dpa

Lange hat die Natur diesen Sommer auf Regen warten müssen, das hat nach wie vor Auswirkungen auf die Gewässer in Baden-Württemberg, auch auf den Bodensee.

Stuttgart - Nach der Trockenheit der vergangenen Wochen sind die Pegelstände an vielen Gewässern im Südwesten noch immer niedrig. Von 250 beobachteten Pegeln haben 65 Prozent der Gewässer einen unterdurchschnittlich hohen Wasserstand, wie eine Sprecherin der Landesanstalt für Umwelt in Baden-Württemberg (LUBW) mitteilte. Der Untersee des Bodensees bei Radolfzell etwa habe einen um 65 Zentimeter niedrigeren Wasserstand als im September üblich. Der Rheinpegel bei Karlsruhe sei mit aktuell 378 Zentimetern zwar niedrig, aber noch weit entfernt vom tiefsten Pegelstand 2003. „Damals betrug er 320 Zentimeter.“

Trotz niedrigen Wasserständen keine Lebensgefahr für Tiere

Der Niedrigwasserstand von 2003 sei auch in den anderen Gewässern noch nicht erreicht. „Die Situation ist noch nicht außergewöhnlich.“ Zwei Bäche hätten in Baden-Württemberg extrem niedriges Wasser: die Rench (Ortenaukreis) und der Waldangelbach (Rhein-Neckar-Kreis). Dort seien die Pegel zwei und drei Zentimeter niedriger als im Sommer 2003. „Ein großflächiger Regen kann die Lage zeitweise entspannen.“

Und wie geht’s den Fischen? „Sie sind nicht mehr in Lebensgefahr“, sagte Ingo Kramer, Geschäftsführer des Landesfischereiverbands Baden-Württemberg. Aber: „Dieser Sommer war und ist ein Riesenproblem für die Gewässer und die Fische.“ Die vergangene Hitzeperiode hatte viele Fische das Leben gekostet. Gewässer waren deswegen gekippt und konnten den Fischen nicht mehr genügend Sauerstoff liefern.