Die Flammen zerstörten über 20 Busse. Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

In Stuttgart ist nach dem Großbrand im SSB-Busdepot am Freitag mit vielen Behinderungen im öffentlichen Verkehr zu rechnen.

Stuttgart - Nach dem Großbrand im SSB-Busdepot im Stuttgarter Osten ist am Freitag der Busverkehr recht stabil in Fahrt gekommen. Stichproben zeigen, dass sich die Verspätungen in Grenzen halten – meist nur wenige Minuten. Allerdings sind einzelne Linienbusse bis zu 20 Minuten verspätet dran. Fahrgäste sollten vorab mit Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr zu rechnen. Mehr als 20 Busse sind nach ersten Erkenntnissen zerstört. Der Schaden dürfte mehrere Millionen Euro betragen.

Der Wasen ist jetzt die Notlösung

Als Ausweich-Depot für die Busse der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) wird nun der Cannstatter Wasen genutzt – so gesehen ist der Ausfall des Cannstatter Volksfests ein Glücksfall. Für die Busfahrer begann der Morgen anders als sonst: Vom Dienstantritt am Busbetriebshof an der Ulmer Straße in Gaisburg geht es mit einem internen Dienstshuttleverkehr zum Neckarpark. Dort rückten und rücken dann die Busse auf ihre Linien aus. Die Fahrerwechsel finden dann zumeist an den üblichen Stellen der Strecke statt.

Die gute Nachricht: „Betroffen ist zwar die Halle, nicht aber der gesamte Betriebshof“, sagt SSB-Sprecher Hans-Joachim Knupfer. Die Bereiche auf dem Gelände außerhalb des betroffenen Unterstands sind nicht eingeschränkt: „Die Funktionsgebäude sind normal nutzbar“, sagt Knupfer. Der Wasen als Ersatzdepot – die Notlösung wird wohl so noch eine Weile Bestand haben. Zwei weitere Busbetriebshöfe als Ausweichorte gibt es außerdem im SSB-Zentrum in Möhringen und in Filderstadt-Sielmingen (Kreis Esslingen).

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Das Ausrücken der Busse muss allerdings teils neu organisiert werden. Der kaufmännische Vorstand der SSB, Mario Laube, erklärte in der Nacht, dass man das bis Freitag wohl hinbekomme. Andere Verkehrsunternehmen hätten hier ihre Hilfe angeboten, dies müsse koordiniert werden. Die Schadenshöhe sei unklar. Aber allein ein Bus koste etwa 300 000 Euro. Und der Gebäudeschaden werde sicher ebenfalls sehr hoch ausfallen.

Angesichts nunmehr fehlender 20 Fahrzeuge müssen Fahrgäste freilich mit Ausfällen rechnen. Betroffen sind immerhin 16 Buslinien – von Linie 40 bis X 2. Was das bedeutet? In Mitarbeiterkreisen heißt es lapidar: „Erschwerte Bedingungen.“

Auf ihrer Homepage teilte die SSB am frühen Freitagmorgen mit, dass folgende Linien von Beeinträchtigungen und Ausfällen betroffen sind: X1, X2, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 50, 52, 56, 61, 62, 91, 92, 99.