Kultusministerin Susanne Eisenmann präsentiert sich kämpferisch – nicht nur im Landtag. Foto: dpa/Tom Weller

Kultusministerin Susanne Eisenmann weist in einem Antwortbrief an den Stuttgarter Gesamtelternbeirat dessen Vorwürfe zu ihrem Umgang mit Lehrern zurück. Einen „Schlag ins Gesicht“ könne sie da „beim besten Willen nicht nachvollziehen“.

Stuttgart - In einem offenen Brief an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte der Stuttgarter Gesamtelternbeirat (GEB) den massiven Unterrichtsausfall sowie den Umgang der Kultusministerin mit Lehrern kritisiert. Eisenmanns Antwort kam postwendend. Darin weist sie einen Teil der Vorwürfe zurück.

So könne sie „beim besten Willen nicht nachvollziehen“, weshalb ihr Angebot an Lehrer, freiwillig zeitlich befristet und mit einer klar vereinbarten späteren Rückgabephase Mehrarbeit zu leisten, vom GEB als „Schlag ins Gesicht“ gewertet werde. Schließlich müsse diesem klar sein, dass Eltern „von uns zu Recht massive Anstrengungen erwarten, dass auch in Zeiten des Lehrermangels, der ganz wesentlich auf Planungsfehler der Vergangenheit zurückgeht, der Unterricht stattfindet“. Im Übrigen sei der Lehrermangel in anderen Bundesländern größer, die Maßnahmen restriktiver, etwa in Bayern, wo die Vorgriffsstunde verbindlich sei. In Baden-Württemberg habe man die Zahl der Lehramtsstudienplätze erhöht, arbeitslosen Gymnasiallehrern den Weg an andere Schularten geebnet, im Doppelhaushalt 1100 zusätzliche Lehrerstellen erwirkt, Pensionäre um Mitarbeit gebeten und stelle Teilzeitanträge auf den Prüfstand. Eisenmann räumt ein, man sei trotzdem bei der Unterrichtsversorgung noch nicht am Ziel: „Die Dinge aber einfach schlecht zu reden, halte ich für den falschen Weg.“