Der Mais muss im Südwesten deutlich früher geerntet werden. Zudem sind die Kolben kleiner und die Pflanzen bringen weniger Ertrag. Foto: dpa

Die Hitze und Dürre in Baden-Württemberg hat Folgen: Im Südwesten müssen immer mehr Landwirte früh ernten, um wenigstens einen Teil der Pflanzen zu retten.

Stuttgart - Der Mais vertrocknet, das Futter wird knapp: In Baden-Württemberg müssen immer mehr Landwirte früh ernten, um einen Teil der Pflanzen zu retten. „Wir rechnen mit 30 bis 40 Prozent geringeren Erträgen“, sagte Landwirt Eugen Baur, dessen Maisfelder in Ostrach (Kreis Sigmaringen) am Montag rund sechs Wochen früher abgeerntet wurden als normalerweise. Der Mais sei wegen der Dürre zu früh reif und habe einen geringeren Energiegehalt. „Die Kolben sind kleiner, die Pflanze bringt weniger Ertrag.“

Hohe Kosten für Wasser und Technik bei Bewässerung

Es werde immer schwieriger, Futter zu beschaffen, sagte Baur. Zudem seien die Futterpreise gestiegen. „Und Gras und Wiesen sind vertrocknet. In diesem Jahr hatten wir nur drei Schnitte, während es sonst vier bis fünf sind.“ Für Bewässerungsanlagen, wie es sie in anderen Gegenden gibt, habe er bisher nie einen Anlass gesehen. „Wir sind darauf nicht eingerichtet, wir haben so ein extremes Wetter noch nie gehabt“, sagte er.

„Bewässerung im großen Stil lohnt sich aufgrund der Kosten für Wasser und Technik nicht immer“, hieß es beim Landesbauernverband. Der Einsatz solcher Anlagen hänge von den Böden und Niederschlagsmengen in der Region ab, das sei in Baden-Württemberg ganz unterschiedlich. „Bewässerungsanlagen waren bei uns bisher nicht nötig“, sagte Baur. „Wenn es mit der Trockenheit so weitergeht, muss man sich darüber Gedanken machen.“