Ein breites parteiübergreifendes Bündnis hat den AfD-Griff nach dem Görlitzer OB-Sessel verhindert. Ein Grund zum Jubilieren ist das nicht. Denn es fehlt jeder Partei an Kraft, die Rechtspopulisten im Osten auf Abstand zu halten, meint unser stellvertretender Chefredakteur Wolfgang Molitor.
Stuttgart - Wenn sich manche in Görlitz und weit um Görlitz herum mal nicht zu früh freuen. Ja, es ist einer öko-sozial-bürgerlich-linken Volksfront über alle Parteigrenzen hinweg in einem beispiellosen Kraftakt gelungen, den Oberbürgermeistersessel AfD-frei zu halten. Dennoch kann diese geballte Abwehrfront, die bei bescheidener Wahlbeteiligung gerade mal 55,2 Prozent für ihren christdemokratischen Verhinderungskandidaten zu mobilisieren vermochte, keinen strahlenden Sieg melden.