Die Leistungen seiner Mannschaft stimmen Tayfun Korkut nachdenklich Foto: Baumann

Business as usual, galt die Devise am Sonntagmorgen auf dem Trainingsgelände des VfB Stuttgart. Trainer Tayfun Korkut will das Spiel gegen Bayern München trotz der deftigen Abfuhr nicht zu hoch hängen.

Stuttgart - Santiago Ascacibar konnte der Stuttgarter Herbstdepression schon am frühen Morgen entfliehen. Der erstmals für die argentinische Nationalmannschaft nominierte Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart nahm am Sonntag den Flieger in Richtung USA, um sich mit der Albiceleste auf die beiden Duelle gegen Guatemala und Kolumbien einzustimmen.

Raus aus dem Stuttgarter Regenwetter, raus aus dem Stimmungstief, das nach drei Niederlagen in Folge seine Mannschaft erfasst hat. Beim Rest der Mannschaft war beim Auslaufen nach der 0:3 (0:1)-Pleite gegen die Münchner Bayern vor nur wenigen Fans am Trainingsgelände Trübsalblasen angesagt. Während die Stammkräfte vom Vorabend im Kraftraum schufteten, absolvierten die Ersatzspieler eine knapp 90-minütige Trainingseinheit unter den Augen von Tayfun Korkut. Der angesichts der Darbietung seiner Schützlinge im ersten Bundesliga-Heimspiel seine gute Laune aber nicht ganz verloren hatte. Aufgeräumt ließ der 44-Jährige die 90 Minuten Revue passieren und landete am Ende bei folgender Erkenntnis: Die Bayern waren schlicht eine Nummer zu groß. „Natürlich gibt es Sachen, die wir hätten besser machen können. Wir haben noch Luft nach oben. Aber wir müssen auch anerkennen, dass der Gegner einfach sehr gut gespielt hat“, sagte Korkut.

Neun Spieler auf Länderspielreise

Sein eigentlicher Matchplan, den Rekordmeister viel früher zu attackieren, möglichst im Bereich der Mittellinie, ging nicht auf. So musste Korkut mitansehen, wie der VfB immer weiter in die eigene Hälfte gedrückt wurde. Die Wege zum Tor von Manuel Neuer wurden länger und länger – und als kurz vor der Pause Ron-Robert Zieler das erste Mal hinter sich greifen musste, war es um die Weiß-Roten geschehen.

Als Spiel „außer der Reihe“, bezeichnete Korkut das Match, der die Partie folglich auch schnell abhaken wollte und sich „nicht mehr länger mit der Vergangenheit beschäftigen“ wollte, die den Stuttgartern auch schon die beiden Niederlagen in Rostock (0:2) und in Mainz (0:1) beschert hatte.

Nach der Länderspielpause, in der Korkut neben Ascacibar auch die anderen Nationalspieler Benjamin Pavard (Frankreich), Chadrac Akolo (Kongo), Anastasios Donis (Griechenland), Berkay Özcan (Türkei), Timo Baumgartl (U21), Pablo Maffeo (Spanien(U21), Borna Sosa (Kroatien/U21) und David Kopacz (Polen/U20) fehlen werden, geht es am 21. September (18 Uhr) zum ebenfalls noch punktlosen SC Freiburg.