Himmelslaternen haben den Brand im Krefelder Zoo ausgelöst, bei dem dutzende Tiere starben. Foto: AFP/Alexander Forstreuter

Dutzende Tiere starben in der Silvesternacht im Krefelder Zoo durch einen verheerenden Brand, ausgelöst durch Himmelslaternen. Nordrhein-Westfalen reagiert nun mit einem Verkaufsverbot.

Düsseldorf - Nach Kontrollen bei Anbietern von Himmelslaternen ist der Online-Verkauf der Lampions in Nordrhein-Westfalen vorerst gestoppt worden. Das NRW-Arbeitsministerium werde alle Instrumente nutzen, „um diese unsicheren Produkte vom Markt zu nehmen“, teilte das Ministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. Auch Anbieter außerhalb Nordrhein-Westfalens sollen demnach mit Unterstützung von Marktüberwachungsbehörden in Deutschland und Europa kontrolliert werden.

Die Verwendung von Himmelslaternen ist in Deutschland wegen der Brandgefahr verboten, immer wieder lösen sie Feuerwehreinsätze aus. Der Verkauf der Produkte war allerdings bislang erlaubt. Insbesondere im Onlinehandel waren die Himmelslaternen leicht zu bekommen. „Die Verwendung von Himmelslaternen ist verboten. Aber der Verkauf der Produkte ist bislang erlaubt. Das kann man mit gesundem Menschenverstand kaum nachvollziehen“, sagte Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) laut einer Mitteilung.

Die Lampions bestehen den Angaben zufolge meist aus einer dünnen Papiertüte, die mit Hölzern und Drähten aufgespannt wird. In einer Öffnung unten wird Brennmaterial befestigt. Wird es angezündet, steigt die Himmelslaterne bis zu 500 Meter auf - und können durch Wind abgetrieben werden.

Verletzte Affen auf dem Weg der Besserung

In der Silvesternacht hatten Himmelslaternen nach Ermittlungen der Polizei einen verheerenden Brand im Krefelder Zoo ausgelöst. Dabei waren einem neuen Papier des Stadtrats zufolge mehr als 50 Tiere gestorben. Bei einem Onlinehändler in Köln wurden laut Bezirksregierung nun 730 der Laternen aus dem Verkehr gezogen.

Am abgebrannten Affenhaus im Krefelder Zoo begannen am Montag gut sechs Wochen nach dem schweren Feuer die Abrissarbeiten am ausgebrannten Affenhaus. Zwei Großbagger und ein Kran sollten zunächst die Dachkonstruktion des Affenhauses abtragen, teilte der Zoo mit. Der Rückbau soll in vier bis sechs Wochen beendet sein.

In der Silvesternacht waren laut Bericht der Stadt Krefeld unter anderem acht Menschenaffen gestorben, sowie goldene Löwenäffchen, Silberäffchen, Weißgesichtssakis, Zwergseidenäffchen, Epauletten-Flughunde „und diverse tropische Vögel“. Zwei Schimpansen hatten das Feuer verletzt überlebt. Sie sind nach früheren Angaben des Zoos auf dem Weg der Besserung.