Mitglieder der Rockerbande Bandidos sollen einen verfeindeten Rockerboss überfallen haben. Einer der Schützen steht nun vor Gericht. (Symbolfoto) Foto: dpa

Ein Mitglied des Motorradclubs Bandidos steht in Ulm vor Gericht. Dem 46-Jährigen wird versuchter Mord vorgeworfen. Dieser soll vor etwa drei Jahren versucht haben, den Präsidenten der verfeindeten Gruppierung Rock Machine MC zu töten.

Ein Mitglied des Motorradclubs Bandidos steht in Ulm vor Gericht. Dem 46-Jährigen wird versuchter Mord vorgeworfen. Dieser soll vor etwa drei Jahren versucht haben, den Präsidenten der verfeindeten Gruppierung Rock Machine MC zu töten.

Ulm - Mehr als drei Jahre nach Schüssen von mutmaßlichen Mitgliedern des Motorradclubs Bandidos auf das Haus des verfeindeten Präsidenten der Gruppierung Rock Machine MC hat am Montag in Ulm ein zweiter Prozess begonnen. Angeklagt ist ein 46-jähriger Mann, dem die Staatsanwaltschaft versuchten Mord vorwirft. Neben Befangenheitsanträgen gegen den Vorsitzenden Richter machten die Verteidiger des Angeklagten gleich zu Beginn der Verhandlung klar: Man wolle und könne keine Angaben zur Sache machen.

Auslöser für die Tat soll nach Ansicht der Anklage eine Auseinandersetzung zwischen Bandidos und Mitgliedern der Rock Machine MC in einer Ulmer Tabledance-Bar im Mai 2011 gewesen sein. An dem Streit soll sich der 46-Jährige nicht beteiligt haben. Zusammen mit Komplizen soll er sich jedoch für den Konflikt beim Rock Machine MC-Präsidenten gerächt haben. Insgesamt vier Schüsse soll der Angeklagte auf das Haus und das Auto des Präsidenten abgegeben haben. Verletzt wurde niemand. Trotzdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, er habe versucht, einen Menschen heimtückisch zu töten.

Zahlreiche Polizisten sicherten den Auftakt des Prozesses. Zuschauer wurden mit Metalldetektoren auf verbotene Gegenstände durchsucht und mussten sich ausweisen. Zu Zwischenfällen kam es nicht. Nur wenige Zuschauer gaben sich als Mitglied einer Rockergruppierung zu erkennen.

Das Gericht hatte bereits im Januar 2014 einen mutmaßlichen Mittäter wegen Beihilfe zum versuchten Mord zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Verhandlung wird am Freitag (8. August) fortgesetzt. Dann sollen sieben Zeugen vernommen werden.