Es sei die Verpflichtung der Sicherheitsbehörden, Medienvertreter auch auf Demonstrationen zu schützen, sagte Horst Seehofer am Sonntag der dpa. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Auf den Angriff auf ein ZDF-Team bei einer Demo in Berlin hat Innenminister Horst Seehofer empört reagiert. Er wies auf die Verpflichtung der Sicherheitsbehörden hin, Medienvertreter zu schützen.

Berlin - Mit Empörung hat Bundesinnenminister Horst Seehofer den Angriff auf ein Team der ZDF-„Heute Show“ in Berlin kommentiert. Gleichzeitig wies er auf die Verpflichtung der Sicherheitsbehörden hin, Medienvertreter auch auf Demonstrationen zu schützen. „Die Freiheit der Presse ist eine Säule unserer Demokratie. Der Staat hat zu garantieren, dass dieses Grundrecht zu jeder Zeit und an jedem Ort gewährleistet ist“, sagte der CSU-Politiker am Sonntag der dpa.

Das siebenköpfige Team der Satiresendung, zu dem neben Kameraleuten, einem Redakteur und Comedian Abdelkarim auch drei Security-Mitarbeiter gehörten, hatte am Freitag bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln gefilmt. Anschließend wurde das Team laut Polizei von 20 bis 25 Vermummten so brutal angegriffen, dass sechs von ihnen im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Polizei kann Corona-Regeln nicht durchsetzen

Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft in Berlin, Martin Steltner, sagte am Sonntag auf Nachfrage: „Für die Einschätzung: es ist so, dass die Personen, die festgestellt wurden, dem linken Spektrum zuzurechnen sind, nach unseren Erkenntnissen.“ Er fügte hinzu: „Weil sie bekannt waren, aus welchem Grund auch immer. Das ist alles Gegenstand der Ermittlungen.“

Wer Journalisten angreife, müsse „die Kraft unseres Rechtsstaates zu spüren bekommen“, betonte Seehofer. Gewalt und Gewaltandrohungen müssten geächtet werden - „es geht hier um die Grundwerte unseres Gemeinwesens“.

Der Berliner Polizei war es am 1. Mai im Stadtteil Kreuzberg nicht gelungen, die Corona-Regeln durchzusetzen und große Ansammlungen von Schaulustigen zu verhindern. Das räumten Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Samstag ein.