Lionel Messi erhält einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison. (Archivbild) Foto: dpa/Miguel Morenatti

Weniger als eine Woche nach dem angekündigten Abschied vom FC Barcelona ist der Wechsel von Lionel Messi zu Paris St. Germain perfekt. Am Dienstag traf der 34-Jährige an der Seine ein, abends gab der Klub den Deal bekannt.

Paris - Vom Flughafen fuhr die von der Polizei begleitete Wagenkolonne mit Lionel Messi zum Medizincheck zum American Hospital, dann zum Prinzenpark und schließlich weiter zum Hotel, ehe Paris St. Germain den Deal perfekt meldete. Der sechsmalige Weltfußballer läuft ab sofort für den französischen Spitzenklub auf, das gab PSG am späten Dienstagabend bekannt.

Messi, der künftig die Nummer 30 tragen wird, erhält einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison. „Ich kann es kaum erwarten, in Paris ein neues Kapitel meiner Karriere zu beginnen“, sagte der Argentinier nach der Vertragsunterschrift: „Der Klub und seine Vision harmonieren perfekt mit meinen Ambitionen.“ PSG lud für Mittwochvormittag (11.00 Uhr) zu einer Pressekonferenz. Dann dürfte der Superstar vorgestellt werden.

Am Nachmittag in neuer Heimat gelandet

Am Nachmittag war Messi auf dem Flughafen Le Bourget gelandet, den wartenden Fans winkte der Hoffnungsträger aus einem Fenster zu. „Ici c’est Paris“, hier ist Paris, stand auf dem T-Shirt des Ausnahmekönners, der nach 21 Jahren im Dress des FC Barcelona eine neue Herausforderung angeht.

Am Prinzenpark-Stadion war der rote Teppich bereits ausgerollt worden, als Messi noch im Anflug war. Um kurz vor 16.00 Uhr landete Messi in seiner neuen sportlichen Heimat, seine Ehefrau Antonella hatte schon aus dem Learjet Richtung französische Hauptstadt ein Foto mit ihrem Gatten gepostet und dazu mit vier Herzen geschrieben: „Auf zu einem neuen Abenteuer für uns Fünf.“

Auf Schritt und Tritt verfolgt von zahlreichen TV-Kameras, Fotografen und Journalisten war Messi am Dienstagnachmittag vom Flughafen El Prat in Barcelona abgehoben - zusammen mit seiner Frau und seinen drei Söhnen. „Wieder zusammen“, schrieb sein alter, neuer Teamkollege Neymar bei Instagram.

Verdienst von rund 40 Millionen Euro pro Jahr

Seit Tagen hatte der „Messias“ ganz Paris verrückt gemacht, am Prinzenparkstadion, wo die offizielle Präsentation erfolgen soll, war schon alles hergerichtet für den neuen Ausnahmekönner im Starensemble des Hauptstadtklubs. Das argentinische Offensiv-Genie, zwei Jahrzehnte lang Ikone des FC Barcelona, soll 40 Millionen Euro pro Jahr verdienen.

Der Erfolgsdruck auf Messi und Co. ist aber enorm. Schon seit Tagen herrschte Messi-Mania an der Seine. Hunderte PSG-Fans hatten sich schon am Sonntagabend am Flughafen eingefunden und lautstark Messis Namen skandiert - etwas verfrüht.

Offenbar waren noch letzte Vertragsdetails auszuhandeln. Am Dienstag war dann alles klar, Messi kommt! Die PSG-Weltauswahl kann sich getrost die neuen Galaktischen nennen und damit endgültig in die Fußstapfen des Rekord-Europapokalsiegers Siegers Real Madrid treten.

Weitere Superstars im Klub

Denn der Pariser Klub hat neben Messi weitere Superstars wie Neymar, einst Teamkollege des Argentiniers beim FC Barcelona, WM-Champion Kylian Mbappe, Sergio Ramos, die italienischen Europameister Marco Verratti und Gianluigi Donnarumma sowie Angel Di Maria und den Niederländer Georginio Wijnaldum in seinen Reihen.

Reals Königliche wurden zu Beginn des Millenniums zu den „Galaktischen“, als Ausnahmekönner wie Zinedine Zidane, Luis Figo, David Beckham, Raul, Michael Owen und Roberto Carlos für die Madrilenen spielten. Messi, Neymar und Mbappe sind nun die Super-Troika im Angriff von Paris. Nach dem Einzug ins Champions-League-Finale gegen Bayern München 2020 (0:1) soll nun der Henkelpott mit Messi unbedingt nach Paris wandern.

Am Donnerstag Abschied verkündet

Barcelona hatte am vergangenen Donnerstag Messis überraschenden Abschied verkündet, und der bisherige Starspieler der Katalanen sagte am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Barcelona tränenreich „adios“. Der Ausnahmekönner gewann mit Barca 35 Titel und erzielte in 778 Pflichtspielen 672 Tore seit seinem Debüt im Oktober 2004. Schon als 13-Jähriger war er in der Barca-Talentschmiede La Masia ausgebildet worden.

Angeblich war Messi bereit, auf die Hälfte seiner Bezüge bei Barca zu verzichten. Doch der finanziell angeschlagene Renommierklub durfte auch dieses Salär nicht stemmen. Das sogenannte Financial Fair Play der spanischen Liga ließ keinen Spielraum für eine Vertragsverlängerung, Barca hat Schulden in Höhe von fast einer halben Milliarde Euro angehäuft.

Nun muss Messi liefern - nicht weniger als die Champions League ist das große Ziel der katarischen PSG-Geldgeber.