Augenzeugen berichten von ein bis zwei Explosionen. Dabei wurden 23 Menschen getötet und mindestens 59 verletzt. Foto: dpa

Am späten Montagabend gab es nach dem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester eine Explosion. Dabei kamen mindestens 23 Menschen ums Leben, 59 wurden verletzt. Die Polizei geht von einem Terroranschlag aus.

Manchester - Während eines Konzerts der Sängerin Ariana Grande im britischen Manchester ist es zu einer Explosion mit mindestens 23 Toten gekommen. Der Rettungsdienst meldete im Laufe der Nacht von Montag auf Dienstag, dass 59 Menschen ins Krankenhaus transportiert worden seien, weitere Verletzte seien zudem vor Ort behandelt worden. Auch Sprengstoffräumkommandos waren an der Manchester Arena zu sehen. Wie die Polizei später mitteilte, behandelt sie das Ereignis vom späten Montagabend als Terrorfall. Dies gelte so lange, bis anderes bekannt sei, hieß es.

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Massenpanik nach Explosion

Nach den Angaben arbeitete die Polizei mit Anti-Terroreinheiten und Geheimdiensten zusammen, um die Umstände der Explosion aufzuklären. Der Vorfall begann laut Polizei um 22.35 Uhr Ortszeit. Es sei auch zu einer Massenpanik gekommen. Züge zum Bahnhof Victoria in Manchester, der sich in der Nähe der Arena befindet, fielen aus.

Zeugen berichteten von ein bis zwei lauten Knallen, die aus dem Bar-Bereich der Arena gekommen seien. „Eine riesiger, bombenähnlicher Knall ging los und hat jeden in Panik versetzt und wir versuchten alle, aus der Arena zu fliehen“, sagte der 22-jährige Konzertgänger Majid Khan der britischen Nachrichtenagentur PA. Der 17-jährige Oliver Jones sagte, der Knall habe im Foyer nachgeklungen und Menschen seien losgerannt.

Notfallsitzung der britischen Regierung

Popsängerin Grande blieb unverletzt. Ein Vertreter des US-Labels, bei dem sie unter Vertrag steht, sagte, die Künstlerin sei „okay“ und in Sicherheit. Sie twitterte, am Boden zerstört zu sein: „Aus tiefstem Herzen: Es tut mir so leid. Mir fehlen die Worte.“ Das Konzert gehörte zu ihrer „The Dangerous Woman Tour“, weitere Konzerttermine waren anschließend in Belgien, Polen, Deutschland, in der Schweiz und in Frankreich vorgesehen.

Die britische Regierung versprach indes Aufklärung. Sie arbeite daran, alle Details des Vorfalls zu erfahren, teilte die britische Premierministerin Theresa May mit. Ihre Gedanken seien bei den Opfern und den Familien jener, die von den Geschehnissen betroffen seien. Für Dienstag geplante Wahlkampftermine ließ sie streichen. Auch der Chef der Liberaldemokraten, Tim Farron, sagte einen Auftritt in Gibraltar ab. Am 8. Juni wählt das Land ein neues Parlament.

Es wird erwartet, dass die Regierung im Laufe des Tages eine Notfallsitzung des Kabinetts einberuft, um über den Terrorfall zu beraten. Wenn das Ereignis als Terroranschlag bestätigt wird, würde es sich um die verheerendste Attacke seit Juli 2005 handeln. Damals hatten vier Selbstmordattentäter Angriffe auf das U-Bahnsystem in London verübt, dabei starben 52 Mitfahrende.

Bestürzung im Netz

Auch andere Musikstars, darunter Taylor Swift, Ellie Goulding, Cher und Katy Perry, reagierten bestürzt. Angehörige von Konzertbesuchern nutzten nach dem Vorfall die sozialen Netzwerke, um Informationen über ihre Freunde und Verwandten zu bekommen. Auf Twitter und Instagram veröffentlichten sie Fotos und fragten um Hilfe - Bewohner in Manchester reagierten und gaben Details darüber weiter, wo gestrandete Musikfans untergebracht worden waren.

Die bisherigen Erkenntnisse zum Anschlag sehen Sie hier im Video: