Damals und heute: Bei der Entwicklung von der Jugendkapelle zum Jugendorchester hat sich auch optisch einiges getan. Die eher mittelalterlich angehauchte Einheitskleidung ... Foto:  

Am Sonntag feiert die Jugendkapelle Göppingen ihr 60-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert.

Göppingen - Drei Trompeten, zwei Hörner und eine Posaune, damit hat alles angefangen. Im Jahr 1958 wurde die Jugendkapelle in Göppingen gegründet. Seitdem ist das Ensemble kräftig gewachsen. Die Jugendkapelle wurde zum sinfonischen Blasorchester ausgebaut. Inzwischen besteht es aus rund 80 jungen Musikerinnen und Musikern. Am kommenden Sonntag wird das 60-jährige Bestehen der Jugendkapelle von 18 Uhr an mit einem Festkonzert in der Göppinger Stadthalle gefeiert. Im Mittelpunkt des Programms stehen Werke, welche für die Jugendkapelle in den zurückliegenden Jahren eine besondere Bedeutung hatten, die beispielsweise bei Auslandsreisen vorgetragen oder in wichtigen muskalischen Wettbewerben ausgezeichnet wurden. „Es ist ein edles, sinfonisches Programm“, verrät der Leiter der Musikschule Martin Gunkel.

Dass die Feier zum 60-jährigen Bestehen ausgerechnet am Totensonntag stattfindet, bereitet den Organisatoren keine Bauchschmerzen. Das Herbstkonzert der Jugendkapelle und des Städtischen Blasorchesters finde bereits seit vielen Jahren immer am letzten Sonntag im November statt, erklärt der Musikschulleiter Martin Gunkel. „Dieser Termin hat Tradition“, sagt er.

Das Städtische Blasorchster ist auch dabei

Das Städtische Blasorchester wird beim Festkonzert am Sonntag ebenfalls spielen. Das Blasorchester ging im Jahr 1982 aus dem Jugendorchester hervor. Denn mit dem Ende der Schulzeit endet in der Regel auch das Engagement im Jugendorchester. Weil die Erwachsenen das gemeinsame Musizieren aber nicht mit dem Ende der Schulzeit aufgeben wollten, sei das Städtische Blasorchester gegründet worden, erzählt der Musikschulleiter Gunkel.

Getan hat sich einiges in den vergangenen 60 Jahren bei der Jugendkapelle. Nach der Gründung mit noch kleiner Besetzung folgten erste öffentliche Auftritte, etwa im Jahr 1960 im Festzug des Göppinger Maientages oder im Jahr 1961 beim 16. Bezirksmusikfest in Süßen. Die Mitgliederzahlen stiegen rasant an. Im Jahr 1963 spielten bereits 50 Jungen und zwei Mädchen mit. Im Jahr 1972 erhielt die Jugendkapelle ein wichtiges pädagogisches Fundament. In städtischer Trägerschaft wurde die Musikschule gegründet, unter deren Dach das Jugendorchester bis heute musiziert.

Höhepunkte des Kapellenlebens

Die Höhepunkte des Jugendkapellenlebens sind neben zahlreichen Erfolgen bei musikalischen Wettbewerben auch regelmäßige Reisen ins Ausland. Internationale Kontakte führten das Jugendorchester in den vergangenen Jahren bereits nach Österreich, Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Skandinavien, in die USA, nach Brasilien und Südafrika. Im nächsten Jahr ist ein Ausflug nach Prag geplant. „Diese Reisen sind gut für den Zusammenhalt und sorgen für eine tolle Motivation. Außerdem entwickeln sich dabei immer neue Freundschaften“, erklärt der Musikschulleiter.

Nachwuchssorgen hat die Jugendkapelle keine. „Wir führen Wartelisten. Es gibt eine große Nachfrage“, berichtet Gunkel. Dennoch merke auch die Musikschule, dass viele Kinder und Jugendliche immer stärker durch steigende schulische Ansprüche belastet seien. „Es funktioniert aber trotzdem weiter gut“, sagt Gunkel. Das Ensemble sei unter anderem mit allen Blechblasinstrumenten, Holzblasinstrumenten und Schlagzeug besetzt. Insgesamt gebe es eine komplette Blasorchesterbesetzung, so der Musikschulleiter.