Sarah Hubel leitet die Maske im Alten Schauspielhaus Stuttgart Foto:  

Das Alte Schauspielhaus bringt das Musical „Hair“ auf die Bühne. Bevor das lange Haar geschwungen werden kann, muss es erst einmal zu einer Perücke geknüpft werden. Wir haben Sarah Hubel, Leiterin der Maske, gefragt, wie sie aus einzelnen Haaren eine Frisur zaubert.

Stuttgart - Wer macht beim Musical „Hair“ aus Haaren Frisuren? Drei Fragen, drei Antworten.

Wie viele Perücken kommen in Hair zum Einsatz?

Sechzehn. Neun davon sind Echthaarperücken. Zwei haben wir neu angefertigt. Die anderen stammen aus unserem Fundus. Dort haben wir bis zu zwanzig Jahre alte Perücken. Für eine Langhaarperücke brauchen wir 60 bis 75 Stunden, je nachdem wie dicht das Haar werden soll. Eine Kurzhaarperücke ist in 40 bis 45 Stunden fertig. Im Gesichtsbereich knüpft man nacheinander Haar für Haar. Am Kopf darf es mit mehreren Haaren pro Knüpfpunkt etwas grober sein.

Woher kommen die Haare?

Wir bekommen sie von einer Haarveredelungsfirma. Das meiste Haar kommt aus dem asiatischen Raum. Das europäische ist teurer. Wichtig ist, dass das Kopfende markiert ist. Wenn man mit der Haarspitze nach oben knüpfen würde, würde die Perücke verfilzen. Man müsste sie dann wegwerfen.

Was unterscheidet Kunsthaar von echtem Haar?

Kunsthaar lässt sich nicht umfrisieren. Außerdem sieht man den Unterschied: Es glänzt mehr. Wir knüpfen das Echthaar in mindestens drei unterschiedlichen Farbnuancen. So sieht das Haar natürlicher aus. Im Nacken muss es etwas dunkler sein, da dort wenig Sonne hinkommt. Wir kämmen es nach der Vorstellung und waschen es etwa einmal die Woche.

Premiere, Freitag, 7. Dezember, um 20 Uhr im Alten Schauspielhaus