35 Kinder sollen in der neuen Kindertagesstätte Himmelwerk ab Februar 2014 betreut werden. Foto: Patricia Sigerist

Die neue Kindertagesstätte Himmelwerk soll im Februar 2014 an der Nagoldstraße eröffnen. Die Räume im ersten Stock werden derzeit entkernt und umgebaut, damit im Winter die Möbel eingeräumt werden können.

Münster - Im ersten Stock der Nagoldstraße 57 wird den Sommer über gebaut: 2014 soll hier eine Kindertagesstätte eröffnen – das Himmelwerk. Träger ist die Unternehmergesellschaft Werkids, die Rainer Werkmann eigens gegründet hat, um die Kita öffnen zu können. „Wir sind eigenständig und unabhängig“, erklärte Werkmann bei der Vorstellung der Pläne während der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates. Er werde aber dem Paritätischen Wohlfahrtsverband beitreten.

Drei Gruppen sollen im Himmelwerk betreut werden: zwei Krippengruppen mit jeweils zehn Kindern im Alter von ein bis drei Jahren, und eine altersgemischte Gruppe von 15 Kindern; davon werden fünf Kindergartenkinder und zehn Kita-Kinder sein. „Wir bieten eine Ganztagsbetreuung an“, berichtete Rainer Werkmann. Bei den Krippenkindern seien dies acht Stunden, bei der altersgemischten Gruppe zehn.

Für die Kita wird ein separater Eingang zum Gebäude gebaut. „Für die Krippengruppen gibt es Räume, die mit Falttüren größer oder kleiner gemacht werden können“, sagte Werkmann. Neben Schlaf- und Werkräumen werde es auch zwei Außenbereiche geben: Eine kleine Terrasse, auf der laut Werkmann eine Bobbycar-Rennstrecke, ein Sandkasten und eine Rutsche aufgebaut werden sollen, und eine große Terrasse von 230 Quadratmetern mit verschiedenen Spielgeräten und Freiflächen. Beide Bereiche werden begrünt.

„Bisher haben wir nur positive Rückmeldungen“

„Das Kind steht im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns“, sagte Rainer Werkmann zum Konzept der Einrichtung. „Wir fördern den Austausch zwischen Eltern und Fachkräften, und wir sehen uns als Bestandteil der Gemeinschaft. Familien mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen sind herzlich willkommen, wir wollen die Vielfalt.“ Bis Dezember sollen die Räume im ersten Stock umgebaut werden; ab Januar 2014 wird eingerichtet. Das Himmelwerk soll am 1. Februar 2014 eröffnen; Anmeldungen sind bereits jetzt unter der Mailadresse werkmann@kita-himmelwerk.de möglich.

Was die Kosten angeht, so sagte Werkmann: „Es gilt ein erhöhter Fördersatz der Stadt als Rahmenbedingung. Die Kosten sind gedeckelt: mehr als 50 Prozent höher als die Kosten einer städtischen Kita dürfen wir nicht gehen.“ Mitarbeiter sollen in Anlehnung an Tarifverträge der städtischen Einrichtungen entlohnt werden; zwischen neun und zehn Fachkräfte will Werkmann einstellen. „Wir befinden uns mitten in den Bewerbungsgesprächen; das ist ein langer Prozess“, berichtet Rainer Werkmann auf Nachfrage dieser Zeitung.

Petra Müller-Weber von den Grünen erkundigte sich, ob diese Kita die erste sei, die von Werkmann eröffnet werde. Das bestätigte er. Er kommt aus der Betriebswirtschaft, studiert nun aber frühkindliche Bildung und ist Dozent für Kita-Management an den pädagogischen Hochschulen in Heidelberg und Freiburg.

„Wie ist die Verständigung mit den Nachbarn?“, wollte René Hildebrandt von der CDU wissen – besonders im Hinblick auf Lärm. „Im Rahmen des Baugesuchs wurden die Anwohner befragt“, sagte Werkmann. Auf Nachfrage führt er aus, dass dies die Anwohner links und rechts des Hauses betreffe. „Was mit den Nachbarn auf der gegenüber liegenden Straßenseite ist, weiß ich nicht. Bisher haben wir aber nur positive Rückmeldungen.“ Dass 25 Kleinkinder in der neuen Einrichtung betreut werden sollen, stößt bei den Bezirksbeiräten auf Zuspruch, schließlich gibt es hier einen Mangel: Nach den Zahlen von 2011 gibt es 149 Kinder von null bis drei Jahren in Münster. Dem gegenüber stehen 27 Betreuungsplätze, abzüglich der 20 Plätze der Sportkita des TV Cannstatt an der Adalbert-Stifter-Straße. Diese betreut Kinder aus der Gesamtstadt, nicht ausschließlich aus Münster. Damit fehlen 62 Plätze, um den angestrebten Versorgungsgrad von 60 Prozent zu erreichen. Viel besser sieht es in der Altersgruppe von drei bis sechs Jahren aus. Selbst ohne Sportkita beträgt hier der Versorgungsgrad 110 Prozent. „ Mit Ihrem Engagement kommen wir auf 40 Prozent Versorgung“, sagte der SPD-Bezirksbeirat Dietmar Bulat zu dem Vorhaben Werkmanns. „Wir haben definitiv Handlungsbedarf.“