Der baden-württembergische Landesverkehrsminister Winfried Hermann und Steffen Bilger, der als Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium arbeitet (von links), haben sich von Mitarbeitern einer Baufirmadie neue Lärmschutzwand zeigen lassen. Foto: /Horst Rudel

Von Lärm umtost liegt Mühlhausen im Täle unterhalb des Albaufstiegs. Eine neue Lärmschutzwand an der Autobahn 8 soll nun die Bewohner entlasten.

Mühlhausen - Bei uns bleibt trotzdem ein Dauerrauschen“, beschreibt der Bürgermeister Bernd Schaefer die Situation der Gemeinde Mühlhausen nach dem Bau einer neuen Lärmschutzwand. Fast sieben Jahre habe es von der Zusage bis zur Fertigstellung des Bauwerks gedauert.

Bis zu 70 000 Fahrzeuge pro Tag rauschen vorbei

Die 735 Meter lange Wand, die der Bund als Autobahnbetreiber entlang der Autobahn 8 am Albaufstieg errichtet hat, soll die Menschen im Wohngebiet Kohlhau vom Straßenlärm entlasten. Diese Reduzierung sei dringend notwendig gewesen, erklärte Schaefer, denn in Spitzenzeiten werde der Autobahnabschnitt von bis zu 70 000 Fahrzeugen pro Tag genutzt.

Die Kommune Mühlhausen hätte es begrüßt, wenn die Schutzwand noch 200 Meter länger ausgefallen wäre, erklärte Schaefer, der auf die Ergebnisse aus dem Lärmaktionsplan der Kommune verwies. Doch dies sei aus Kostengründen nicht möglich gewesen, da die dadurch zu erwartende Entlastung offenbar nur Bewohnern einiger weniger Häuser gedient hätte. Und so habe der Bund in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium lediglich die 735 Meter genehmigt.

Die Politiker von Bund und Land loben ihr Engagement

Das Bauwerk hat immerhin 2,3 Millionen Euro gekostet. Das sei gut angelegtes Geld, erklärte Steffen Bilger, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Er sei überzeugt, dass die Lärmschutzwand die Geräuschbelästigung erheblich reduzieren werde. Über die damit erreichte Verbesserung für die Anwohner freue er sich. Auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hob auf die Bedeutung des Lärmschutzes ab und erklärte: „Wir wollen den Verkehrslärm verringern und für mehr Lebensqualität bei den von Lärm betroffenen Menschen sorgen.“

Der Bürgermeister von Mühlhausen hat jahrelang für die Lärmschutzwand gekämpft

Während die Bauzeit lediglich sieben Monate in Anspruch nahm, hatte die Planungs- und Ausschreibungszeit erheblich länger gedauert. Er habe seit seinem Amtsantritt im Jahr 2010 für die Lärmschutzwand gekämpft, sagte der Bürgermeister Schaefer. Die Zusage sei Ende 2012 erfolgt. Das Projekt habe sich um etwa ein Jahr verzögert, weil die erste Ausschreibung nicht die erwünschten Angebote erbracht, sie hätten weit über den Kostenschätzungen gelegen.

Für die Bahnbrücke sind keine Lärmvorkehrungen vorgesehen

Schaefer kündigte an, sich auch künftig für mehr Lärmschutz für seine Gemeinde einzusetzen. Immerhin sei Mühlhausen, das unterhalb des Albaufstiegs liegt, nicht nur vom Verkehrslärm der Autobahn betroffen. Weiterer Lärm gehe auch von der Bundesstraße 466 aus, von zwei Landesstraßen und künftig zusätzlich von der im Bau befindlichen Schnellbahntrasse, deren bald 485 Meter langes Brückenbauwerk die Kommune überspannen wird. Bisher habe die Deutsche Bahn auf der Brücke keine Lärmvorkehrungen geplant. Auf der Basis neuer EU-Werte müsse dies jetzt neu berechnet werden.