Die Mühlbachhofschule soll erweitert werden. Für Diskussionen sorgte im Bezirksbeirat Nord unter anderem ein fehlendes Parkkonzept. Foto: Schieler

Die Stadt erweitert die Mühlbachhofschule – und richtet ein Brunnenhäuschen her, das zwar nicht denkmalgeschützt, nach Ansicht vieler Killesberger aber dringend erhaltenswert ist.

Pralerstraße - Die Aufsiedlung durch neue Wohngebiete auf dem Killesberg lässt die Schülerzahlen der Mühlbachhofschule kontinuierlich steigen. Im vergangenen Schuljahr besuchten dort 247 Kinder elf Klassen. Schon 2012 gab es eine Erweiterung, nun stehen die Pläne für den zweiten Bauabschnitt fest. Darin geht es unter anderem um Aufenthaltsflächen für den spätestens im übernächsten Schuljahr startenden Ganztagesschulbetrieb, eine neue Turnhalle – und die Aufwertung eines versteckten Kleinods.

Das mit Moos dicht überwucherte Brunnenhäuschen in direkter Nachbarschaft der Schule ist anders als das Ensemble des Architekten Helmut Erdle nicht denkmalgeschützt, nach Ansicht vieler Killesberger aber dringend erhaltenswert. Zu ihnen zählen die Mitglieder des Bürgervereins, der bereit ist, 10 000 Euro für die Herrichtung des Brunnenhäuschens beizusteuern. Über den Ursprung des Häuschens zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist wenig bekannt, es fasziniert aber nicht nur aufgrund seines Daches in Form eines drei mal drei Meter großen Monoliths aus Sandstein. „Schon allein der rechtfertigt eine intensive Beschäftigung“, findet die Bezirksvorsteherin Andrea Krueger. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Klaus Eisele, nannte das Häuschen „ein Juwel der Steinmetzkunst“.

„Schön, aber zu klein“

Den Planern der Stadt schwebt nun vor, den Bereich um das Brunnenhäuschen zum Entree für die neu zu bauenden Bereiche der Mühlbachhofschule zu machen. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von rund 8,56 Millionen Euro geplant, Baubeginn soll im Sommer 2015 sein. Dann entsteht an der Parlerstraße 100 zunächst ein etwa 530 Quadratmeter großer Bereich für die teilgebundene Ganztagesschule, gleichzeitig wird die bestehende Versammlungsstätte auf dem so genannten Marktplatz angepasst. Bei der Gestaltung der Spielflächen sollen die Schüler mitsprechen dürfen. Das Angebot der Verlässlichen Grundschule bleibt an der Mühlbachhofschule unabhängig vom neuen Ganztagesbereich erhalten. Der Baubeginn für die Turnhalle an der Grenze zum Gelände des SV Prag soll im Frühjahr oder Sommer 2016 folgen. „Da haben wir schon lange einen defizitären Zustand“, sagt Stephan Herrmann vom Hochbauamt. Die derzeit als Sportstätte genutzte Singhalle der Schule sei „schön, aber zu klein“, ein lehrplangerechter Unterricht sei darin nicht möglich. Die Singhalle soll künftig als Mensa dienen, in der neuen Turnhalle wird eine 435 Quadratmeter große Sportfläche entstehen. Bis zur Fertigstellung dürfte es allerdings bis in den Winter 2017/2018 hinein dauern.

Der Bezirksbeirat fordert ein überzeugendes Parkkonzept

Dem Eröffnungstermin dürften auch viele aktive Sportler außerhalb der Schule entgegenfiebern, denn die Halle soll dazu beitragen, den Fehlbedarf an Sportstätten für Vereine im Bezirk auszugleichen. Das begrüßen die Mitglieder des Bezirksbeirats, sie fordern im Sinne der Anwohner aber ein überzeugendes Parkkonzept. „Der Albrecht-Dürer-Weg sollte in den Abendstunden nicht zur heimlichen Parkbucht werden“, sagte Hans-Christian Wieder von der CDU. Schon jetzt ist das Parken an der Schule nach Ansicht vieler ein Problem.

Für noch größere Diskussionen sorgte im Bezirksbeirat die Größe der Duschen in der neuen Turnhalle. In einer Planungsunterlage mit 26 Quadratmetern ausgewiesen, sind für sie im Entwurf des Architekturbüros Bürling nur noch 11,7 Quadratmeter vorgesehen – zu wenig nach Ansicht des Bezirksbeirats, vor allem im Hinblick auf die Nutzung durch den Vereinssport. „Die Duschköpfe sind dann im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern angebracht“, rechnete Timo Haug (CDU) vor. „Für Erwachsene ist das ungeeignet.“ Die Vertreter von Hochbau- sowie von Schulverwaltungsamt teilen diese Ansicht nicht, man halte sich selbstverständlich an Vorgaben für die Größe von Duschen und Toiletten. Dennoch knüpfte der Bezirksbeirat seine Zustimmung zum Projektbeschluss an die Maßgabe, dies noch einmal zu überprüfen.