Dieses Gebäude aus den sechziger Jahren soll abgerissen werden. Foto: Kathrin Wesely

Der MTV Stuttgart will am Kräherwald einen alten Bau aus den sechziger Jahren ersetzen und hat dafür ein Nutzungskonzept mit Reha-Angebot erarbeitet. Schon jetzt ist die Nachfrage nach solchen Reha-Angeboten groß.

S-West - Der MTV, Stuttgarts größter Breitensportverein, will am Kräherwald eine neue Halle bauen. Der „Sportpunkt“ soll zwei große und eine kleine Halle mit Sportfeldern für Fußball, Leichtathletik oder Reha-Sport beherbergen, ferner Büros, Besprechungsräume und Umkleiden. Hier soll die Fußballakademie mit ihren 600 Kindern im Winter trainieren und Herz- oder Krebspatienten ihre Übungen machen können, erklärt Karsten Ewald, Geschäftsführer beim MTV.

Dem anvisierten Neubau soll ein holzverschaltes Gebäude aus den 1960er Jahren weichen. Der alte Bau, den der Verein im Jahr 1993 der Stadt abgekauft hat, wäre zwar groß genug für sportliche Nutzungen, bietet allerdings keinen hinreichenden Schutz vor umstürzenden Bäumen, von denen er umstellt ist. Und weil man sich laut Baurechtsamt aus diesem Grunde nicht dauerhaft darin aufhalten darf, dient der Kasten lediglich als geräumige Umkleide, berichtet Karsten Ewald. Für einen Verein mit chronischem Platzmangel, der 8700 Mitglieder zählt und ein differenziertes Sportangebot bereithält, ist das ein untragbarer Luxus.

Die Planungen laufen schon lange

Die Bäume drumherum einfach abzuholzen, damit das Gebäude auch anders genutzt werden kann, sei verboten, erklärt Ewald: „Die Bäume sind geschützt.“ Dabei hat sie nie einer gewollt: Vor Jahrzehnten, als sich der MTV noch keine Sorgen um mangelnden Platz machen musste, habe man die Ableger einfach auflaufen lassen. Heute sind sie zu einem ansehnlichen Wald herangewachsen.

Der einzige Ausweg aus dem Dilemma: Abriss und Neubau. Seit zehn Jahren schon laboriert der MTV an Konzepten für einen Neubau herum. Mitunter seien die Projekte schon weit gediehen gewesen, berichtet Ewald. So hatte der Verein einige Zeit lang die Idee verfolgt, eine Art Entspannungszentrum einzurichten. Die Sache scheiterte, weil nicht genug Parkplätze zur Verfügung gestellt werden konnten. Danach strebte der MTV eine Kooperation mit einem Montessori-Kindergarten an. Das, so Ewald, sei vom Regierungspräsidium abgelehnt worden, weil es sich dabei um eine gewerbliche Nutzung handele, die außerhalb des Bebauungsplans nicht zulässig sei. Es hat eine Weile gedauert, bis man nun einen Plan C präsentieren konnte.