Die Seitenwagen-Weltmeisterschaft fällt dieses Jahr in Rudersberg aus. Foto: Stoppel

Der ursprünglich für dieses Wochenende geplante Motocross-Großevent fällt aus. Der neue Vorstand des veranstaltenden Motorsportclubs hofft aber, die Tradition im kommenden Jahr wieder fortsetzen zu können.

Rudersberg - Es ist ein Termin, den sich nicht nur Motocross-Fans dick im Terminkalender anstreichen: Am zweiten Wochenende im September wird am Königsbronnhof oberhalb von Rudersberg einer von insgesamt zwölf Läufen der Seitenwagenklasse ausgetragen, die für die Weltmeisterschaft zählen. Der zweitägige Event zieht schon seit dem Jahr 2004 neben den besten Bikern auch ein nicht einschlägig begeistertes Publikum an, denn im Festzelt neben der Rennstrecke herrscht am Abend bekanntermaßen beste Stimmung. Diese indes ist in diesem Jahr gründlich verdorben: Der veranstaltende Motorsportclub (MSC) Wieslauftal hat in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr die Reißleine gezogen und die ganze Veranstaltung abgeblasen. Viele Fans, die sich das Wochenende freigehalten haben, bemerken das jetzt.

„Wir hätten das dieses Jahr nicht stemmen können“

Axel Siegle, der erste Vorsitzende des Vereins, bestätigt die Absage. Siegle hat das Amt erst seit kurzem inne, fast der komplette Vorstand des rund 400 Mitglieder starken Vereins hat sich neu formiert. Das habe sicherlich auch mit den Querelen um den WM-Laufs nebst aller Rennen im Rahmenprogramm zu tun, räumt Siegle auf Nachfrage ein, auch wenn der Beschluss folgerichtig gewesen sei: „Wir hätten das dieses Jahr nicht stemmen können.“

Dass die Entscheidung getroffen wurde, habe damit zu tun, dass man erst spät bemerkt habe, dass es dem Verein an den finanziellen Rücklagen und den nötigen Helfern für die Vorbereitung des Events gefehlt habe. Wohlgemerkt nur für die Vorbereitung, wie Siegle betont. „Bei der Veranstaltung selbst hatten wir immer genügend Unterstützung.“

Die vergleichsweise kurzfristige Absage sei sicherlich auch bei dem Motocross-Verband nicht gut angekommen. Dieser habe die Serie in diesem Jahr dann auf elf Läufe verkürzen müssen und nach dem Rennen im französischen Vesoul vor zwei Wochen damit aufgehört, statt an diesem Wochenende in Rudersberg das Finale zu bestreiten.

Der Antrag fürs nächste Jahr ist eingereicht

Dennoch ist Siegle zuversichtlich, dass man im neuen Jahr wieder an die WM-Lauf-Tradition in Rudersberg werde anknüpfen können. „Die Vereinsführung hat sich komplett neu und gut aufgestellt“, sagt der neue Vorsitzende. Man habe die Aufgaben, mit der zuletzt eine Person überfordert gewesen sei, jetzt auf mehrere Köpfe verteilt – auch die für die Vorbereitung des Großevents. „Der Antrag fürs nächste Jahr ist eingereicht, wir warten noch auf das Okay des Verbands.“

In diesem Jahr indes muss man etwas kleinere Brötchen backen. Noch ein Highlight steht in einem Monat an. Am 13. und 14. Oktober werden die baden-württembergischen Endläufe des ADAC-Enduro-Cups im Jugendmotocross auf dem Gelände beim Königsbronnhof ausgetragen. Und am Samstagabend ist die End-of-season-Party mit DJ und Barbetrieb – nach der man sich dann wieder auf ein Großereignis im darauffolgenden Jahr freuen will.