Das Hip Hop-Trio Fettes Brot in der Porsche-Arena in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Mit Hits wie „Jein“, „Erdbeben“ und „Schwule Mädchen“ manövrierten sich „Fettes Brot“ in Stuttgart erfolgreich durch den Abend. Doch das Konzert in der Porsche-Arena offenbarte ein Problem: Es ist inzwischen wirklich nicht mehr 1996.

Stuttgart - Sagen wir es, wie es ist: Fettes Brot sind jetzt in einem Alter, in dem sie jungen Frauen beibringen müssen, dass sie eigentlich auf deren Mütter stehen – so wie im Song „Deine Mama“. Mit dem dazugehörigen Album „Lovestory brachte das Hamburger Trio am Montagabend ein Werk mit in die Porsche-Arena, das sich eigentlich auch mit dem Altern in der Welt des Hip-Hops beschäftigt.

Altbekanntes funktioniert, Neues wirkt wackelig

Doch genau an mit diesem Spagat müht sich die Band auf der Bühne sichtlich ab. Das Ergebnis ist ein Set, das musikalisch so sehr an gestern hängt, dass die wenigen, aktuellen Stücke zwischen altbekannten Hits wirken wie klobige Fremdkörper, die den Künstlern selbst nicht ganz geheuer sind.

Musikalisch funktioniert die Nostalgie-Tour über weite Strecken zwar einwandfrei. Bei „Erdbeben“ und „Schwule Mädchen fließen die Wörter noch immer herrlich leicht ineinander, bei „Jein“ zieht sich der Beat noch immer perfekt durch die Strophen. Das Problem ist nur: Es ist nicht mehr 1996 – und künstlerisch braucht auch die beste Band irgendwann einmal die Jahrtausendwende.

Eine ausführliche Besprechung folgt.