Die Möhringer Mathias Neubar und Katja Böhmler auf ihrer letzten Station: Laos. Foto: privat

Zwei Radler halten am Samstag einen Vortrag im Cinemaxx über ihre ungewöhnliche Weltreise.

Möhringen - Von Möhrigen in die USA, über Hawaii nach Australien und quer durch Asien: und alles im Fahrradsattel. Katja Böhmler und Mathias Neubauer haben eine dreizehnmonatige Weltreise unternommen und dabei viel erlebt. Immer im Gepäck dabei war eine Kamera, um Bilder von den entlegensten Winkeln der Erde aufzunehmen.

„Die Idee eine Weltreise mit dem Fahrrad zu machen, kam uns nach einem Vortrag im Lindenmuseum, bei dem die Referenten so von ihrer Radreise um die Welt geschwärmt haben“, sagt Böhmler. Nachdem die grobe Reiseroute festgelegt war und sich Neubauer ein Rad gekauft hatte, fuhren die beiden Anfang Dezember 2011 los. Über vier verschiedene Kontinente, bei Wind und Wetter. „Wir bereuen nichts und würden es wahrscheinlich wieder so planen,“ sagt Neubauer. Die 32 000 Euro für die Reise haben sie durch sparen und durch Sponsoren, die auf ihrer Internetseite warben, zusammen bekommen.

Ein halbes Jahr nach ihrer Rückkehr haben die beiden einen Vortrag geplant, in dem sie aus ihren Reiseerfahrungen, die sie auf ihren knapp 13 000 zurückgelegten Kilometern gesammelt haben, berichten. „Am meisten fasziniert waren wir von den Menschen in Kambodscha. Sie haben so wenig Geld und lachen trotzdem immer und sind nie unfreundlich“, betonen die beiden. „Das urige und unberührte Leben der Bergstämme zu sehen, war einmalig“, sagt die 29-jährige Katja Böhmler.

Ein guter Sattel ist besonders wichtig

Der besondere Reiz am Radfahren liegt für die beiden Möhringer darin, dass man die Gegenden anders wahrnehme und einen viel engeren Kontakt zur Bevölkerung bekomme. Außerdem wisse man am Ende des Tages, was man geleistet habe: Einen Vulkan auf Hawaii mit dem Rad zu erklimmen, ist ein gewaltiger Kraftakt, aber die Aussicht belohnt umso mehr. „Gegen Muskelkater hilft nur Tigerbalm und weiterfahren, weiterfahren, weiterfahren“, lacht der 30- jährige Neubauer.

Ein wenig Mut gehört auch zu einer Weltreise: Die thailändische Küche bescherte den Radlern kulinarische Hoch- und Tiefpunkte. „Frisch und aromatisch einerseits, aber auch teils ungenießbare Schärfe. Und die Hühnerbeinsuppe oder das Seepferdchen waren auch keine Höhepunkte“, sagt Neubauer.

Neben einer Auswahl aus den auf der Reise entstandenen 9000 Bildern und 300 Videos bekommen die Besucher des Vortrags auch nützliche Tipps für eine eigene Radweltreise: „Vor der Reise sollte man sich auf jeden Fall einen guten Sattel kaufen“, sagt Neubauer. Böhmler ergänzt: „Es ist wichtig, den Tag ein bisschen spontan auf sich zukommen zu lassen und dabei auf sein Bauchgefühl zu hören.“ Und wenn möglich sollte der Radler früh genug wissen, wie und wo er schläft, bevor die Sonne untergeht.

„Letztendlich hätten wir gerne noch mehr Zeit gehabt, um mehr zu sehen. Es gibt auf der Welt noch genug zu entdecken für eine zweite und eine dritte Reise“, sagt Böhmler. Und da die beiden schon wieder das Fernweh gepackt hat, schwingen sie sich im Sommer wieder aufs Rad – dann einmal quer durch Holland.