VfB-Urgestein Karl Allgöwer Foto: baumann

Karl Allgöwer gilt in Stuttgart als kritischer Geist - und möglicher Nachfolger von Sportvorstand Robin Dutt. Eine Bewerbung gibt es vom Ex-Nationalspieler nicht. Die Bereitschaft, mehr zu tun, schon.

Stuttgart - Karl Allgöwer kann sich ein größeres Engagement beim VfB Stuttgart vorstellen. Im Umfeld des vom zweiten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte bedrohten Fußball-Vereins gilt der ehemalige Nationalspieler und deutsche Meister von 1984 als möglicher Nachfolger von Sportvorstand Robin Dutt. Bereits seit dem Winter ist Allgöwer in beratender Funktion für den VfB tätig - eine Fortführung dieser Tätigkeit schloss der 59-Jährige am Montag aber nahezu aus.

„Die ist zu weit entfernt, das ist eine externe Beratung. Diesen Weg wird es mit mir sicher nicht geben“, sagte Allgöwer bei einem Golf-Turnier in St. Eurach. „Entweder es kommen Ergebnisse raus, wo man was Vernünftiges zustande bringt. Aber eine Alibi-Funktion werde ich sicherlich nicht übernehmen.“

Nach Informationen des „Kicker“ ist das Aus von Dutt und Präsident Bernd Wahler nahezu beschlossen, der Aufsichtsrat um seinen Vorsitzenden Hartmut Jenner sei von beiden Personen abgerückt. Auch die „Stuttgarter Nachrichten“ berichten von Diskussionen in dem Kontrollgremium, eine klare Tendenz zum Abschied für die beiden ehemaligen Hoffnungsträger gibt es demnach allerdings nicht. Dazu fehlten dem Aufsichtsrat vor allem geeignete Nachfolgekandidaten.

Allgöwer scheint einer offiziellen Funktion nicht abgeneigt

Allgöwer jedenfalls scheint einer offiziellen Funktion bei den Schwaben nicht abgeneigt zu sein, wenngleich er sich dahingehend nur sehr zurückhaltend äußerte. Für die Zeit nach dem letzten Spiel am Samstag gegen den VfL Wolfsburg forderte er aber eine schonungslose Aufarbeitung der Saison und will selbst aktiv werden.

„Da wird es sicher nicht sehr freundschaftlich zugehen, da muss man professionell umgehen und dementsprechend handeln“, sagte er. „Ich gehe davon aus, dass ich bei den Gesprächen dabei bin. Da wird analysiert und dann werden hoffentlich die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Zunächst aber gelte es, die „Mini-Mini-Chance“ gegen Wolfsburg am Samstag zu nutzen. Gewinnt der VfB in Niedersachsen und verliert Bremen zeitgleich gegen Eintracht Frankfurt, können sich die Stuttgarter über die Relegation noch retten. Auch ein hoher Bremen-Sieg kann helfen. Dazu muss der VfB das um sechs Treffer schlechtere Torverhältnis zur Eintracht aber aufholen.