Wer eine freie Rasenfläche hat, die keine Böschungen oder Steigungen aufweist und arm an Beeten, Sträuchern und Bäumen ist, kann über die Anschaffung eines solchen automatisierten Rasenpflegers nachdenken. Foto: Hersteller

Welche Wohltat mag es sein, das lästige Rasenmähen von einem Rasenroboter erledigen zu lassen. Der ist mit 60 bis 70 Dezibel in etwa so leise wie ein Fernseher und stutzt das Gras selbstständig – er hat aber andere Nachteile.

Stuttgart - Wer sich dem Rasen widmet, kann nicht umhin, ordentlich Krach zu machen. Rasenmäherlärm gehört zu den Klassikern der Geräuschkulisse eines Frühlingstags. Schließlich raten Gartenexperten dazu, den Rasen häufig, dafür aber nur wenig zu stutzen. Welche Wohltat mag es da sein, die Arbeit künftig von einem Rasenroboter erledigen zu lassen. Der ist mit 60 bis 70 Dezibel in etwa so leise wie ein normal eingestellter Fernseher und stutzt das Gras selbstständig – er hat aber andere Nachteile. Am Wochenende hat das Umweltministerium Baden-Württemberg vor Risiken gewarnt.

Was sind die größten Mängel?
Problematisch ist vor allem die Verletzungsgefahr, die von den Robotermähern ausgeht. Laut dem Umweltministerium, das zwölf Geräte getestet hat, bietet der Großteil der Modelle speziell Kindern bis zu drei Jahren keinen ausreichenden Schutz vor Verletzungen an den Füßen. Selbst die Hände oder Füße von Erwachsenen können in den Bereich des Schneidewerkzeugs gelangen. Auch die Stiftung Warentest, die 2014 schon die neuartigen Rasenmäher getestet hat, beanstandete, dass die Messer teils weiterlaufen, wenn der Roboter an der falschen Stelle angehoben wird. Auch sei die Technik noch nicht so ausgereift, als dass jedes Gerät zuverlässig stoppt, wenn es mit Hindernissen kollidiert. „Ohne Aufsicht“, so die Warentester, „sollten die Geräte nicht in Betrieb sein.“ Bei knapp der Hälfte der Robotermäher fehlten Warnhinweise auf der Maschine oder in der Betriebsanleitung. Drei der zehn vom Umweltministerium bemängelten Roboter-Rasenmäher seien aufgrund der Kontrolle inzwischen nicht mehr erhältlich.
Für wen lohnt sich ein Mähroboter?
Wer eine freie Rasenfläche hat, die keine Böschungen oder Steigungen aufweist und arm an Beeten, Sträuchern und Bäumen ist, kann über die Anschaffung eines solchen automatisierten Rasenpflegers nachdenken. „Sie erfordern einen stets aufgeräumten Rasen, auf dem nichts herumliegt“, heißt es bei Stiftung Warentest. Selbst Tannenzapfen oder Fallobst können für das Gerät zu einem unüberwindlichen Hindernis werden.
Wie zuverlässig wird gemäht?
Mähroboter sind häufiger im Einsatz als andere Rasenmäher, weil sie kein zu hohes Gras schneiden können. Der Vorteil: Die Grasschnipsel muss der Gartenbesitzer nicht zusammenrechen – das tut dem Rasen gut: Der Abfall wirkt so wie Mulch und liefert dem Boden Stickstoff und Feuchtigkeit. Allerdings verschleißen die Messer aufgrund des häufigen Einsatz auch rasch.
Bevor der Roboter zum Einsatz kommt, muss rund um die Beete und entlang der Hecke oder des Zauns ein Begrenzungskabel verlegt werden. Das Kabel erzeugt ein elektrisches Feld, dass dem Roboter die Schranken weist. Innerhalb dieses Feldes nutzt er Sensoren, um Hindernissen auszuweichen.