An der Stettener Hauptstraße soll ab Mitte des nächsten Jahres ein neuer Mobilitätspunkt gebaut werden. Foto: Philipp Braitinger

Wo sich heute eine Bushaltestelle befindet, sollen schon in einem Jahr ganz unterschiedliche Arten der Fortbewegung aufeinandertreffen. In Stetten (Leinfelden-Echterdingen) ist ein sogenannter Mobilitätspunkt geplant. Kostenpunkt: eine Million Euro.

Stetten/Leinfelden-Echterdingen - Im kommenden Jahr rollen die Bagger. An der Bushaltestelle Hof in Stetten an der Hauptstraße möchte die Stadt einen Mobilitätspunkt bauen, an dem sich unterschiedliche Arten der Fortbewegung treffen: Laufen, Bus- und Autofahren. Vor Kurzem hat der Technische Ausschuss dem Gemeinderat von Leinfelden-Echterdingen einstimmig empfohlen, dem Baubeschluss zuzustimmen und die Planungen an das Landschaftsarchitekturbüro Kienleplan aus Leinfelden-Echterdingen zu vergeben. „Ich freue mich, dass der Mobilitätspunkt so viel Rückenwind bekommt“, sagte die Bürgermeisterin Eva Noller. Die Planer gehen von Kosten in Höhe von fast einer Million Euro aus.

Was die Stadt für diese stattliche Summe genau bekommt, das erklärte die Leiterin des Amts für Verkehrsplanung und Mobilität, Michaela Käfer. „Wir müssen zunächst das Gelände neu modellieren“, sagte sie. Denn momentan fällt die Fläche hinter der Bushaltestelle steil ab. Sie soll auf das Niveau der Straße angehoben werden, damit sie an allen Stellen barrierefrei zugänglich ist.

Abschließbare Boxen für Räder

Wenn einmal alles fertig ist, sollen die Nutzer E-Ladesäulen und Fahrradabstellplätze vorfinden. Auch ein Carsharingangebot soll am neuen Mobilitätspunkt gemacht werden. Pedelecs könnten zum Verleih bereitstehen, und eine kleine Fahrradreparaturwerkstatt soll als Service für die Zweiradfahrer dienen, die ihre Drahtesel zukünftig sogar in abschließbare Boxen stellen können. Die Bushaltestelle ist und bleibt ebenfalls ein Teil des Ganzen. Wer zukünftig zu früh an der Haltestelle ist, kann in einem auf drei Seiten mit Wänden versehenen Wartehäuschen bis zum Eintreffen des Busses verweilen.

Derzeit ist der Bereich mit großen Bäumen gesäumt. Die bestehende Vegetation soll erhalten bleiben und drei Bäume, genauer Japanische Schnurbäume, im Bereich zwischen der Sielminger Straße und den Höfer Äckern hinzukommen. Bei den Fahrradboxen soll außerdem noch eine Hecke gepflanzt werden. Seitens der Planer wurde darauf geachtet, dass die neuen Pflanzen die Biodiversität an den Standorten erhöhen. „Es ist gut für die Insekten“, brachte es Käfer auf den Punkt.

Park-and-Ride-Plätze sind nicht möglich

Vieles, was Teil des Mobilitätspunktes werden soll, war auch Teil einer Online-Bürgerumfrage, an welcher 348 Personen über einen Zeitraum von fünf Wochen im Juli und August teilgenommen haben. „Es kam sehr viel Input“, freute sich die Leiterin des Amts für Verkehrsplanung und Mobilität. Ein Wunsch, der aus Platzgründen nicht erfüllt werden konnte, sind Park-and-Ride-Plätze. Noch in der Prüfung sei, ob es am Mobilitätspunkt einen öffentlichen Internetzugang geben wird. „Der Wunsch nach WLAN ist groß“, so Käfer. Auch ein Snackautomat mit regionalen Produkten ist noch in der Diskussion.

Wenn alles wie geplant verläuft und der Gemeinderat am 3. November seine Zustimmung erteilt, soll im Sommer 2021 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Mit einer Fertigstellung rechnet die Stadtverwaltung zum Jahresende 2021 hin.

Info Der Mobilitätspunkt Stetten Hof ist einer von insgesamt zwölf geplanten Mobilitätspunkten in Leinfelden-Echterdingen. Weitere Mobilitätspunkte sind am Bahnhof Oberaichen, in der Ortsmitte Musberg, am Bahnhof Leinfelden, am Sportzentrum Leinfelden an der Stadionstraße, in Unteraichen, am Bahnhof Echterdingen, in Echterdingen-Nord, an der Stadionstraße in Echterdingen, am Zeppelinplatz in Echterdingen, bei der Lindachschule in Stetten, und am Flughafen/Messe vorgesehen.