Deckt die Polizei weitere schwere Missbrauchsfälle auf? (Symbolbild) Foto: dpa-Zentralbild

Im Zuge der Ermittlungen im Fall Staufen ist die Kriminalpolizei vor allem im Darknet auf weitere Fälle von schwerem Kindesmissbrauch gestoßen. 20 Männer sind im Visier der Ermittler.

Freiburg - Nach den letzten Urteilen im Missbrauchsfall Staufen bei Freiburg erhofft sich die Polizei, auch andere Verbrechen aufklären zu können. Aus den Ermittlungen im Fall Staufen hätten sich Spuren auf weitere Fälle von schwerem Kindesmissbrauch ergeben, sagte der Chef der Freiburger Kriminalpolizei, Peter Egetemaier, am Dienstag in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Zu sehen seien Taten auf von der Polizei sichergestellten Filmen und Bilddateien, die vor allem im Darknet - einem anonymen Teil des Internets - getauscht und weitergeleitet wurden. Diese Bilder und Filme seien beschlagnahmt worden, sie würden derzeit von den Beamten ausgewertet. Die Ermittlungen liefen gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt (BKA).

Keine regionalen Schwerpunkte

Im Visier habe die Polizei rund 20 mutmaßliche Täter, die sich an Kindern vergangen haben. Sie stammten aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem Ausland. Regionale Schwerpunkte gebe es nicht.

Im Fall Staufen gebe es keine weiteren Täter, sagte der Kripo-Chef. Die Behörden seien sich sicher, dass alle Verantwortlichen in diesem Fall gefunden worden seien.

Im Fall des jahrelang vergewaltigten und zur Prostitution gezwungenen Jungen aus Staufen gab es insgesamt acht Festnahmen und Anklagen. Die Mutter des Kindes und ihr Partner wurden am Dienstag vom Landgericht Freiburg zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Es sind die letzten beiden von insgesamt acht Urteilen in dem Fall.