In der Kasse der Stadt Backnang fehlt eine Millionensumme (Symbolbild). Foto: dpa/Jens Büttner

Die Corona-Krise bereitet der Stadt Backnang Probleme. Der OB und die Mehrheit der Stadträte sind trotzdem vorsichtig optimistisch. Die Kritiker indes wollen Bauprojekte auf den Prüfstand stellen.

Backnang - Die Stadt Backnang sei bislang „mit einem blauen Auge davon gekommen“, das hat der OB Frank Nopper (CDU) jetzt im Gemeinderat mit Blick auf die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise erklärt. Die Kommune rechnet mit Mindereinnahmen – etwa bei der Gewerbesteuer – und Mehrausgaben wegen fehlender Einnahmen. Das Minus summiere sich auf gut zehn Millionen Euro.

In erster Linie wegen satter Mehreinnahmen aus den Vorjahren verringere sich die Summe im aktuellen Haushaltsjahr, die anderweitig finanziert werden muss, auf etwa 3,8 Millionen Euro, so die Kämmerei. Die Stadt will deshalb verschiedene geplante Projekte zeitlich nach hinten schieben. Auf diese Weise sollte es gelingen, 2020 ohne weitere neue Schulden über die Runden zu kommen, hieß es. Alle geplanten Großprojekte – wie der Sporthallenbau – stünden nicht auf der Kippe.

Die große Mehrheit im Gemeinderat teilt den vorsichtigen Optimismus der Stadtverwaltung. Sollte aber eine zweiten Coronawelle durch die Republik rollen, dann könnten in der Tat weitere Steuerausfälle drohen, das gab Nopper zu. Die Kritiker aus den Reihen der AfD und des Bürgerforums Backnang indes forderten, „Prestigeprojekte“ auf den Prüfstand zu stellen, etwa die neue Brücke über die Bahnhofsgleise. Sie verlangten einen Plan B. Und alle Stadträte wissen: zumindest die geschobenen 3,8 Millionen müssen später finanziert werden.