Minister Alexander Bonde sorgt mit seinem Privatleben für Schlagzeilen. Foto: dpa

Die Koalitionsgespräche von Grün-Schwarz stehen vor dem Abschluss. Jetzt, da es ums Personal geht, sorgen Nachrichten aus dem Privatleben von Minister Bonde für Diskussionen.

Stuttgart - Seit Monaten wurde in der landespolitischen Szene darüber getuschelt, aber niemand machte das Thema öffentlich. Nun ist es passiert. Wenige Tage bevor entschieden wird, wer in der neuen Landesregierung welchen Posten erhält und damit auch klar ist, wo der bisherige Landwirtschafts- und Tourismusminister Alexander Bonde (Grüne) künftig sitzt, hat eine ehemalige Freundin eine Beziehung zu dem 41-jährigen Politiker aus Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) öffentlich gemacht.

„Das geschieht doch nicht aus Zufall zu diesem Zeitpunkt“, sagen Vertraute. Entweder wolle jemand aus der Partei „dem Alex“, wie der Schwarzwälder und ehemalige Bundestagsabgeordnete gerne genannt wird, den Karrieresprung in einer grün-schwarzen Landesregierung kaputt machen. Immerhin ist er als künftiger Finanz- oder Wirtschaftsminister oder als Staatsminister im Gespräch und gilt neben Wissenschaftsministerin Theresia Bauer als potenzieller Kandidat für die Nachfolge von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, wenn der eines Tages aufhört. Oder aber die Frau habe reinen Tisch machen wollen und den Zeitpunkt des Outings bewusst gewählt.

Die außereheliche Beziehung ist Thema in der „Bunten“

Fakt ist: In der neuen Ausgabe der Illustrierten „Bunte“ wird auf zwei Seiten über die außereheliche Beziehung von Bonde berichtet – inklusive Bildern, darunter eines, das den Minister Seit’ an Seit’ mit Freundin Kerstin Lamparter und Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigt. Was dabei auffällt: Während sich Bonde, der seit vielen Jahren mit der früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Conny Mayer verheiratet ist und drei Kinder hat, laut seinem Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung am Donnerstag „zu Spekulationen um seine Privatsphäre nicht äußern will“, macht die 26-jährige Ex-Freundin aus der Affäre und ihrer Enttäuschung kein Hehl.

Drei Jahre sei man zusammen gewesen, teilt sie via Facebook mit. „Und so lange habe ich, gerade für ihn, nichts über unsere Liebesbeziehung an die Öffentlichkeit dringen lassen.“ Sie sei immer „in der Hoffnung gewesen, dass wir irgendwann wie besprochen ein ganz normales Leben zusammen führen“. Nun aber, da sie Details aus seinem Privatleben erfahren habe und „Minister nicht unter Artenschutz stehen“, sehe sie „keine Veranlassung mehr, ihn zu schützen“. Spätestens an dieser Stelle macht Kerstin Lamparter das Thema zur Affäre mit politischem Bezug. „Ob ein Mensch, der privat seine Angelegenheiten nicht in Ordnung bringt, Macht haben soll, müssen andere entscheiden“, lässt sie sich in der „Bunte“ zitieren. Insider der politischen Szene werteten das am Donnerstag als klaren Versuch von Rache, zumal die Beziehung bereits seit Ende 2015 beendet sei.

Konsequenzen aus der Affäre gezogen

Lamparter selbst hat inzwischen nach eigener Aussage die Konsequenzen aus der Affäre mit dem Minister gezogen. Obwohl sie bei den Südwest-Grünen als großes Talent galt und als Kandidatin bei der Landtagswahl am 13. März im Wahlkreis Hechingen-Münsingen fast das Direktmandat von Karl-Wilhelm Röhm (CDU) geholt hätte, hat sie „aus privaten Gründen“ ihr Amt im Kreisvorstand der Grünen, ihre Funktion als Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft und ihren Posten als Sprecherin des Ortsverbands niedergelegt. Sie bleibe „eine Herzensgrüne“ und werde sich weiterhin für politische Inhalte in ihrer Heimatregion einsetzen, schließt sie auf Facebook, „auch wenn ich einem einzelnen Herren nicht mehr grün bin“.