Die Verwaltung sichert sich ein großes Bürogebäude in der Innenstadt Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Stadt braucht dringend Büros für ihre Mitarbeiter. Jetzt ist sie ganz in der Nähe des Rathauses fündig geworden – muss mit der Nutzung aber noch warten.

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart schafft Platz für ihre Mitarbeiter. Sie hat jetzt für einen bisher nicht näher präzisierten Millionenbetrag das große Bürogebäude Torstraße 15 gekauft. Das Eckhaus an der Kreuzung mit der Hauptstätter Straße wird derzeit vor allem von der Krankenversicherung Barmer GEK genutzt. Es verfügt über eine Fläche von 6313 Quadratmetern auf sechs Stockwerken. Außerdem gehört eine Tiefgarage mit 49 Stellplätzen dazu.

Zuletzt hat es immer wieder Kritik aus der Stadtverwaltung und der Bevölkerung gegeben, dass die Stuttgarter Behörden zu wenige Mitarbeiter beschäftigen, die zudem mit beengten räumlichen Verhältnissen klarkommen müssen. Dass die Stadt etwa das sogenannte Europahaus in der Nadlerstraße für sechs Millionen Euro verkauft hat, damit dort ein Hotel entstehen kann, anstatt es für eigene Mitarbeiter zu nutzen, stößt manchem nach wie vor sauer auf.

Verkäufer ist die Immobilien-Investmentgesellschaft LaSalle. Sie hatte das Gebäude erst Anfang 2017 für einen Immobilienfonds erworben. Ursprünglich war das Objekt 1989 für die Privatbank Ellwanger und Geiger erbaut worden. Uwe Rempis von LaSalle begründet den raschen Weiterverkauf mit dem knappen Büromarkt in der Landeshauptstadt, der für Verkäufer gute Preise ermöglicht: „Der Markt in Stuttgart ist derzeit nachfragebestimmt, denn die Stadt verfügt als einer der attraktivsten Bürostandorte Deutschlands und Europas über eine geringe Leerstandsrate.“ Heißt im Klartext: Die Stadt hat ordentlich bezahlt.

Barmer zieht nächsten Sommer aus

Bis die Stadtverwaltung die Räume nutzen kann, wird es allerdings noch ein bisschen dauern. „Wenn alles planmäßig läuft, ziehen nächstes Jahr im Juli 163 Mitarbeiter von der Torstraße in die Liebknechtstraße in Vaihingen“, sagt Barmer-Sprecherin Marion Busacker. Bisher hat die Krankenversicherung ihre Hauptgeschäftsstelle, ihre Landesvertretung und ihr Abrechnungszentrum an der Torstraße. Die Regionalgeschäftsstelle dagegen bleibt in der Calwer Straße 18 und ist vom Umzug nicht betroffen.

Die Stadt plant nach dem Auszug der Barmer GEK zunächst einige Umbauten, um das Gebäude den eigenen Anforderungen anzupassen. „Danach sollen verschiedene Einheiten von Ordnungs- und Sozialamt dort einziehen“, sagt Stadtsprecher Sven Matis. Zum Teil sollen zusätzliche Mitarbeiter dort ihre Büros beziehen, zum Teil solche, die bisher in sehr beengten räumlichen Verhältnissen arbeiten müssen. Wie viele genau, steht derzeit noch nicht fest.