Der Herrenausstatter Digel schließt im Milaneo. Und verbindet das mit einiger Kritik an der Qualität des Einkaufszentrums. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Im Milaneo gibt es derzeit einen ersten Umbruch. Während das Center-Management dadurch eine Aufwertung sieht, gibt einer der ausziehenden Händler einen ganz anderen Kommentar dazu ab.

Stuttgart - Fünf Jahre nach seiner Eröffnung gibt es wie berichtet im Stuttgarter Milaneo den ersten Umbruch. Im größten Einkaufszentrum des Südwestens stehen derzeit diverse Ladenflächen leer oder werden neu belegt. Das liegt daran, dass die Mieter zum Teil nur Fünf-Jahres-Verträge hatten. Einige ziehen nun von selbst aus, andere haben keine Verlängerung bekommen.

Gerade unter den höherpreisigen Geschäften hält sich die Euphorie über die Entwicklung in Grenzen. Immer wieder ist zu hören, das sehr junge Publikum passe nicht zu jedem Mieter. Das Centermanagement dagegen hat zuletzt betont, mit den Wechseln gehe meist eine Aufwertung und Verbesserung des Angebots einher.

Hartes Urteil vom Herrenausstatter

Beim Herrenausstatter Digel, der seine Filiale am 4. Januar schließt, sieht man das allerdings anders. „Zunehmend ziehen sich wertige Marken mit einem gewissen Preisniveau aus dem Milaneo zurück. Das zeigt auch die wachsende Anzahl von Leerständen“, sagte eine Unternehmenssprecherin unserer Zeitung. Man sehe dadurch „immer weniger ein adäquates Umfeld, in dem wir unser hochwertiges Produkt attraktiv präsentieren können“. Die Gesamtausrichtung des Centers, auch in der Gastronomie, „bietet uns nicht mehr die Möglichkeit, unsere Zielgruppe zu erreichen“, heißt es bei Digel. Ein hartes Urteil, das der offiziellen Einschätzung widerspricht.

Das Milaneo war im Oktober 2014 fast zeitgleich mit dem Einkaufszentrum Gerber am anderen Ende der Innenstadt eröffnet worden. Laut Management zählt es konstant rund 30 000 Besucher täglich im Durchschnitt.