Neue Aufgabe: Michael Haaß (re.), Trainer des HC Erlangen, und sein prominenter Neuzugang Steffen Fäth. Foto: imago/HMB-Media

Vom Spielmacher zum Trainer: Michael Haaß gehört mit 36 Jahren zu den jüngsten Trainer der Handball-Bundesliga. Mit dem HC Erlangen kehrt er am Sonntag nach Göppingen zurück – mit ganz besonderen Gefühlen.

Göppingen - Michael Haaß gehörte zum Kader der deutschen Handball-Weltmeister-Mannschaft von 2007. Er feierte mit TuSEM Essen (2005) und Frisch Auf Göppingen (2011 und 2012) jeweils den EHF-Pokal-Sieg und gewann mit dem SC Magdeburg den DHB-Pokal (2016). Seit Saisonbeginn trainiert der gebürtige Essener den HC Erlangen, für den er zuvor vier Jahre lang als Spielmacher aktiv war. Genauso lange trug der 36-Jährige den Dress von Frisch Auf. An diesem Sonntag (16 Uhr/EWS-Arena) kehrt der 36-Jährige mit den Franken zum Bundesligaspiel nach Göppingen zurück.

Herr Haaß, am Sonntag geht’s zu Frisch Auf Göppingen...

...und da freue ich mich in meiner neuen Funktion natürlich riesig darauf. Das wird ein cooles Spiel, eine Partie auf Augenhöhe.

Sie kommen mit der Empfehlung eines 31:21-Kantersieges gegen das Topteam der MT Melsungen.

Das war nicht ganz ohne, stimmt schon. Das gibt uns Selbstvertrauen, aber letztendlich ist dieser Erfolg nur eine Momentaufnahme und ändert nichts daran, dass wir mit viel Respekt nach Göppingen kommen. Frisch Auf kann immer explodieren.

Ihr Team hat sich vor allem im Tor und im Rückraum enorm verstärkt, der Druck dürfte groß sein.

Wir wollen Schritt für Schritt nach vorne kommen. Und natürlich haben Torwart Klemen Ferlin sowie Simon Jeppson und Steffen Fäth ihre Qualitäten, doch klangvolle Namen sind noch keine Garantie für eine erfolgreiche Saison. Hinzu kommt, dass Jeppson und Fäth nicht die allergrößte Rolle in ihren Vereinen gespielt haben. Sie haben wieder Spaß am Handball, aber müssen noch in ihre neue Aufgabe hineinwachsen.

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Genauso wie Sie?

Ja, klar. Ich bin ein Neuling und habe einen von 20 Jobs in der Bundesliga bekommen. Das macht mich stolz und ist natürlich mit einem vollkommenen Perspektivwechsel verbunden. Als Spieler ist man damit beschäftigt, Entscheidungen zu bewerten, auch mal zu meckern. Jetzt treffe ich die Entscheidungen und muss dafür grade stehen. Im Nachhinein müsste ich mich bei meinen Trainern entschuldigen (lacht).

Von welchem Coach haben Sie denn am meisten mitgenommen?

Von allen etwas, aber am meisten von Juri Schewzow in Essen, Frank Carstens in Magdeburg und Velimir Petkovic bei Frisch Auf.

Unter ihm haben Sie 2011 und 2012 den EHF-Pokal gewonnen.

Die Triumphe, die gemeinsame Feier mit den Fans, das war schon einzigartig. Aber wir haben damals auch in der Bundesliga die Plätze fünf und sechs belegt. Von daher muss ich schon sagen: Bei Frisch Auf hatte ich die erfolgreichste Zeit meiner Karriere.

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