Der Ludwigsburger Neuzugang Malik Müller (rechts) Foto: Baumann

Die Ludwigsburger Basketballer präsentieren Neuzugang Malik Müller und lassen dem Bundesliga-Konkurrenten Ratiopharm Ulm beim 89:54-Erfolg keine Chance.

Ludwigsburg - Auch Basketball-Trainern wird ja manchmal ein magisches Händchen nachgesagt. Das trifft sicher auf John Patrick (Ludwigsburg) und Thorsten Leibenath (Ulm) zu, die zu den Urgesteinen in der Bundesliga zählen und fünf beziehungsweise sieben Jahre im Amt sind. Vor dem brisanten Derby am Mittwochabend stellte sich vor allem die Frage: Wer zaubert noch wen aus dem Ärmel?

Neuanfang für den Neuzugang

Während die Ulmer bereits am Vorabend Katin Reinhardt verpflichtet hatten (aber nicht einsetzten), lüfteten die Riesen das Geheimnis erst eineinhalb Stunden vor Spielbeginn und präsentierten in Malik Müller (24) einen weiteren Deutschen, der zuletzt in Göttingen und zuvor auch schon in Bamberg gespielt hatte. „Ich freue mich auf die Chance bei den Riesen. Das ist für mich ein Neuanfang“, sagte er.

Der erste Akt des Neuanfangs endete mit einem fulminanten 89:54-(53:21)-Sieg. Die Riesen brannten gegen desolate Ulmer so ein Feuerwerk ab, dass sich die 3908 Zuschauer in der MHP-Arena fragten: Ist denn schon Silvester? Es war über weite Strecken (62:25, 25.) Basketball vom Feinsten: schnell, ideenreich und treffsicher (50 Prozent Dreierquote zur Pause), mit Justin Sears (16 Punkte) als Topscorer, wobei alle zwölf Mann des Kaders trafen. Entsprechend bedient war Ulms Trainer Leibenath: „Der Einsatz war nicht ausreichend, wir wurden förmlich überrannt – und müssen uns bei unseren mitgereisten Fans entschuldigen.“ Sein Kollege Patrick sagte dagegen: „Wir waren heiß!“

Das nächste Topspiel gegen die Bayern

Vielleicht haben die Riesen bis zum nächsten Top-Spiel am Samstag (20.30 Uhr) gegen die Bayern ja noch einen Trumpf im Ärmel. Der 2,03 Meter große Jacob Wiley (als Ersatz für den Langzeitverletzten Johannes Thiemann) weilte schließlich in Zivil in der Halle. „Ich hoffe, dass wir die bürokratischen Dinge schnell hinkriegen“, sagte Patrick, der am Mittwoch seinen 50. Geburtstag beging, obwohl der kalendarisch auf den 29. Februar fällt. Aber man muss die Feste feiern wie sie fallen. Selten war das Sprichwort treffender.