Mit einem Kongress soll die Zusammenarbeit in der Metropolregion vorangebracht werden. Foto: Archiv

Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn und die Vorsitzenden von fünf Regionalverbänden wollen die Zusammenarbeit in der Metropolregion auf neue Beine stellen. Dazu gibt es einen Kongress zur Mobilität.

Stuttgart - Mit einem großen Kongress zum Thema Mobilität wird am Dienstag, 22. Januar, ein neuer Anlauf unternommen, die Zusammenarbeit in der Metropolregion zu verbessern. Organisiert und finanziert wird die rund 200 000 Euro teure Veranstaltung von den Regionalverbänden Heilbronn-Franken, Neckar-Alb, Nordschwarzwald, Ostwürttemberg und Stuttgart sowie der Stadt Stuttgart. „Wir können die großen Probleme nur zusammen lösen“, sagt Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne), der im Vorfeld des Kongresses einen Perspektivwechsel in der Kommunalpolitik fordert. Natürlich seien die Belange der eigenen Region, des eigenen Kreises und der eigenen Stadt wichtig, sie stünden zurecht im Mittelpunkt. „Unser Ziel muss aber auch sein, aus der Ich- zur Wir-Perspektive zu kommen“, sagt er.

Ausschuss tagt seit 5 Jahren nicht mehr

Mit der Kooperation in der europäischen Metropolregion war von 2007 bis 2013 ein Koordinierungsausschuss befasst, der sich verschiedener Themen vom Tourismus bis zur Aufwertung des Neckars annahm. Das Gremium, das von Kuhns Vorgänger Wolfgang Schuster (CDU) geleitet wurde, kam über Absichtserklärungen aber nicht hinaus. Seit fünf Jahren gab es gar keine Sitzungen mehr. Nun soll die Zusammenarbeit auf eine neue, tragfähige Grundlage gestellt werden. In Vorgesprächen brachte Kuhn die Vertreter der Regionalverbände, der Landkreise, der Städte und Gemeinden an einen Tisch. „Wir wollen mit Kongressen zu relevanten Themen konkrete Projekte anstoßen, aber auch in der Metropolregion stärker zusammenwachsen“, sagt der Oberbürgermeister. Nur wenn es gelinge, in den nächsten Jahren gemeinsam Projekte zu bearbeiten, stelle sich die Frage, ob es eine eigene Organisation für die Zusammenarbeit geben solle. Dabei werde es immer um eine Mischung aus „fester Institution“ und „freiwilliger Kooperation“ gehen müssen. Allerdings ist sich Kuhn, der für die Grünen in der direkt gewählten Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart sitzt, sicher, dass die „Strukturen der Regionalverbände für bestimmte Fragen zu kleine Einheiten sind“.

Bessere Busanschlüsse für Regionalzüge

Das gilt auch für das Thema Mobilität, weil es viele Ein- und Auspendler zwischen Stuttgart und den Ballungsgebieten um Heilbronn, Reutlingen/Tübingen und Schwäbisch Gmünd/Aalen gibt. „So wie viele Pendler nach Stuttgart fahren, kommen auch viele in die anderen Städte der Metropolregion. Wir stehen alle vor der Frage, wie unsere 5,5 Millionen Bewohner auf intelligente Art mobil sein können“, sagt Kuhn. Auf dem Kongress (www.eu-metropolregion-stuttgart.de) werden darüber nicht nur Landesverkehrsminister Winfried Hermann, die Vorsitzenden der Regionalverbände und Kuhn reden, es gibt Podiumsdiskussion und Arbeitsgruppen zu acht Schwerpunkthemen vom Schienen- und Busverkehr bis zur Citylogistik.

Ohne Ergebnissen vorgreifen zu wollen, kann sich Kuhn vorstellen, dass man vereinbart, die Busanschlüsse zu den ab Ende 2019 verkehrenden Metropolexpresszügen zu verbessern. „Das bringt jeder Stadt und jeder Region etwas, aber auch der gesamten Metropolregion“, sagt er. Wenn es hier Verbesserungen gebe, sei das zwar „auch aus Stuttgarter Sicht gewünscht, aber es gibt auch vor Ort in der Stadt, in dem Kreis und in der Region Vorteile“. Die hohe Zahl von 330 Anmeldungen ist für Kuhn ein Beweis, dass vielen an einer besseren Kooperation gelegen sei. „Wir wollen den Sprung zum Wir zuerst schaffen“, sagt er.