Eine gemeinsame Pressekonferenz in Corona-Zeiten: Angela Merkel und Emmanuel Macron haben am Montagabend von Berlin und Paris aus zusammen über ihre Initiative informiert. Foto: AFP/Kay Nietfeld

Einen so weitgehenden Integrationsvorschlag hat Angela Merkel lange nicht gemacht: Der über EU-Anleihen finanzierte Corona-Sonderhaushalt war mit wichtigen Unionsleuten abgestimmt – über die Details wird es aber noch zum Streit kommen.

Berlin - Die Werbetour hat bereits begonnen. Am Dienstagvormittag, keine 24 Stunden nach ihrem europapolitischen Paukenschlag, warb Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Videokonferenz mit den Staats- und Regierungschefs aus Polen, der Slowakei, Tschechien und Ungarn bereits für die Initiative, die sie mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf den Weg gebracht hat. Die Visegrad-Staaten wollten vor allem wissen, ob auch sie etwas von den 500 Milliarden Euro aus dem vorgeschlagenen EU-Sonderhaushalt zur Bekämpfung der Corona-Krise abbekommen würden – obwohl die Zahl der Infizierten in ihren Ländern besonders niedrig ist.