Tennis-Weltmeister Alexander Zverev präsentiert sich in Stuttgart beim Mercedes-Cup von seiner sympathischsten Seite. Foto: Baumann

Der ATP-Weltmeister Alexander Zverev ist in Stuttgart angekommen und spricht über seine aufsteigende Form, warum er kein Smartphone mehr besitzt und was er sich für die kommenden Wochen und Monate erhofft.

Stuttgart - Alexander Zverev greift beim Mercedes-Cup in Stuttgart erst am Donnerstag im Einzel zum Schläger. In der ersten Runde hat der topgesetzte Weltmeister aus Hamburg noch ein Freilos. Sein Gegner am Donnerstag ist der Sieger der Partie zwischen Publikumsliebling Dustin Brown und dem Australier John Millman. Gegen Millman hatte Zverev zuletzt bei den French Open in Paris nach hartem Kampf in fünf Sätzen gewonnen.

Vor seinem ersten Auftritt auf dem Weissenhof sprach Zverev über:

seine Ziele auf dem Mercedes-Cup:

„Ich hoffe, dass ich hier eine gute Rasenform finde. Jetzt möchte ich mal gut trainieren und freue mich schon darauf, vor meinen deutschen Fans zu spielen. Ich habe gestern kurz mit dem Training begonnen und auch heute zwei Stunden gespielt. Ich mache alles, um mich in Form zu bringen, spiele in Stuttgart auch mit meinem Bruder Doppel. Auf mich warten jetzt zwei Turniere hintereinander in Deutschland. Hier in Stuttgart war ich schon einige Jahre nicht mehr, daher ist die Motivation groß, auch gut zu spielen.“

seine Rolle als Topfavorit:

„Ich habe erst zweimal trainiert. Das Spielerfeld ist unglaublich stark, Feliciano Lopez musste zum Beispiel sogar durch die Qualifikation.“

seine Entscheidung, jetzt doch in Stuttgart anzutreten:

„Ich habe nach dem Aus in Paris kurzfristig mit Edwin Weindorfer gesprochen und mich dann dazu entschieden. Warum nicht? Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre hier spielen werde.“

seine aufsteigenden Form in den vergangenen Wochen:

„Ich kann mich jetzt wieder komplett auf Tennis konzentrieren. Ich musste mich davor ja auch um andere Dinge kümmern, die ich nicht gewohnt war. Ich musste auch ein paar Managementsachen machen. Das war alles neu für mich. Jetzt legt sich das alles langsam wieder. Ich habe derzeit keinen Manager, ich bin komplett alleine. Ich habe nicht einmal ein Smartphone – aber natürlich immer noch meinen Hund.“

sein Gefühl für den Rasen:

„Gras ist ein sehr spezieller Belag. Hier muss man anders spielen. Es ist nicht so, dass man drei oder vier Trainingseinheiten macht und dann passt das. Man wird hier von Jahr zu Jahr besser, lernt dazu. Ich habe jetzt schon ein paar Jahre Erfahrung und weiß daher auch, was man da macht.“

das Verzichten auf eine Pause vor der Rasensaison:

„Zu viele Spiele habe ich nicht in den Beinen, ich fühle mich eigentlich wohl. Ich habe meine Leistung in den letzten Wochen gesteigert, deshalb habe ich auch gesagt, dass es eine gute Idee ist, jetzt hier weiterzuspielen.“

das Ziel, die Nummer eins der Welt zu werden:

„Wenn ich bis Ende des Jahres kein Match mehr verliere, ist es schon möglich. Mal schauen… (lacht)“

die möglichen Auftaktgegner:

„Es wird entweder John Millman oder Dustin Brown. Beide Spieler sind unangenehm. Dustin ist einer der gefährlichsten Spieler auf Rasen, das hat er mit seinen beiden Siegen gegen Rafael Nadal damals gezeigt. Vor allem, wenn man vorher selbst noch kein Match gespielt hat. Es kann gegen beide sehr interessant werden. Wenn ich gegen Dustin spielen sollte, wäre das natürlich eine tolle Sache für die Zuschauer und das Turnier.“

die Schwierigkeiten seines Bruders, Mischa Zverev:

„Wir reden viel über sein derzeitiges Spiel, man hat das Match heute ja gesehen. Da macht er einen dummen Volleyfehler und dann ist er mental so weg, dass er nicht mehr spielen kann. Das muss er ändern und verbessern. Es ist gerade schwer für ihn. Er hat das Gefühl, dass er muss und dann läuft es halt nicht so. Er muss wieder Spaß am Sport und am Spiel finden. Ich kenne das Gefühl – mir ging das zu Beginn der Sandplatzsaison in diesem Jahr genauso.“

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