Im Saal des lüsternen Schauens und Beschauens, dem Sinnbild von der Zerrissenheit einer Epoche: Sonja Menold liebt das Spiegelkabinett im Schloss. Foto: factum/Simon Granville

Sonja Menold, die stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung, hat einen Lieblingsort im Residenzschloss zu Ludwigsburg: das Spiegelkabinett. Dort zeigt sich die Zerrissenheit der Barock-Epoche.

Ludwigsburg - Stellen Sie sich das Spiegelkabinett an einem Abend für eine Gesellschaft im Kerzenschein vor, wenn das warme Licht 100-fach an den Wänden gebrochen wird. Stellen Sie sich die Damen in ihren Robes à la francaise vor, die knisternde Seide, die flirrenden Fächer, die Nervosität, bevor der Herzog erscheint, die leisen Unterhaltungen an diesem die Sinne spielerisch verwirrenden Ort – kein Raum scheint mir so sehr barock wie dieser.“ Sonja Menold, die stellvertretende Leiterin der Schlossverwaltung des Residenzschlosses Ludwigsburg, hat sich, wenn es um den schönsten Raum des Schlosses geht, längst entschieden: Spieglein Spieglein an der Wand – dieser Raum ist der schönste im ganzen Land.