Um die Hygiene in den Schulklassen machen sich die Bürger weniger Sorgen als um die Lehrerversorgung. Foto: dpa/Felix Kästle

Wie ein Brennglas legt die Pandemie die Schwächen der Schulen im Südwesten offen. In einer neuen Umfrage machen die Bürger klar, wo sie ihren Frust über die Schulpolitik abladen.

Stuttgart - Die pandemiebedingte Schulschließung im Frühjahr war schon lange vorbei, als der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel – selbst ein ausgebildeter Lehrer – in einem „Zeit“-Interview die Hoffnung formulierte, dass die Wertschätzung für die Leistungen der Schulen im Alltag durch den Shutdown vielleicht sogar steigen könnte. Fasst man zusammen, was das Institut für Demoskopie Allensbach beim BaWüCheck zur Bildungspolitik jetzt von den Bürgern im Südwesten erfahren hat, erweist sich Gabriels Hoffnung als frommer Wunsch. Stattdessen verschärft der Ausnahmezustand, in den Schüler, Lehrer und Eltern durch die Schulschließungen und den Wechsel zwischen Fern- und Präsenzunterricht geraten sind, offenkundig den kritischen Blick auf lange bekannte und in der Pandemie besonders spürbare Defizite in den Schulen – und auf die Schulpolitik.