Trickbetrüger haben es derzeit wieder auf ältere Menschen in Stuttgart abgesehen. Die Polizei ermittelt. (Symbolbild) Foto: dpa/Friso Gentsch

Mehrere Seniorinnen überlassen falschen Polizisten Bargeld, Münzen und sogar Goldbarren. Die mutmaßlichen Täter haben eine perfide Strategie, um ihre Opfer unter Druck zu setzen.

Stuttgart -

Mehrere Seniorinnen sind in Stuttgart Trickbetrügern zum Opfer gefallen. Wie die Polizei mitteilt, haben die bislang unbekannten Täter am Dienstag eine Frau in Stuttgart-West und eine Frau in Stuttgart-Süd um ihr Erspartes gebracht.

Ein Mann soll gegen 12 Uhr eine 92-jährige Seniorin angerufen und sich als Polizeibeamter ausgegeben haben. Er teilte mit, dass sie in das Visier einer Einbrecherbande geraten sei. Nachdem er durch geschickte Gesprächsführung ihre Wohnverhältnisse in Erfahrung gebracht hatte, sagte er, dass ein Kollege vorbeikommen wird, um ihre Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen.

Wie die Seniorin die Männer beschreibt

Kurze Zeit später klingelte der vermeintliche Beamte und die Seniorin übergab ihm in ihrer Wohnung Goldmünzen, Goldbarren und mehrere Tausend Euro Bargeld. Ein weiterer angeblicher Polizeibeamter nahm die Wertgegenstände an sich. Die Seniorin wurde am späten Abend misstrauisch und rief die echte Polizei. Einer der Männer war zwischen 30 und 40 Jahre alt, sprach deutsch und war ordentlich gekleidet. Der andere war klein und zierlich, hatte dunkle Augen und sprach akzentfrei Deutsch.

Ein ganz ähnlicher Fall

In einem weiteren Fall rief ebenfalls ein angeblicher Polizeibeamter gegen 18 Uhr bei einer 95 Jahre alten Seniorin an und erzählte ihr, dass es in der Vergangenheit zu mehreren Einbrüchen in ihrer Nachbarschaft kam. Bei einem der Einbrecher soll ein Notizbuch mit ihrem Namen gefunden worden sein. In einem Fall sollen die mit Messer bewaffneten Täter eine Bewohnerin schwer verletzt haben, sodass sie aufgrund der akuten Gefahr ihre Wertgegenstände sofort der Polizei übergeben soll.

Die Seniorin packte daraufhin über Tausend Euro sowie ihre Bankkarte in ein Kuvert und deponierte es gegen 19 Uhr unter ihrer Fußmatte. Kurz darauf bemerkte sie, dass der Briefumschlag bereits abgeholt wurde. Die 95-Jährige wurde ebenfalls misstrauisch und rief die Polizei.

Die Beamten warnen vor solchen Trickbetrügern und mahnen zur Vorsicht. Sie raten dazu, am Telefon nicht über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse zu sprechen. Wer bei einem Telefongespräch einen Verdacht hege, der solle den Notruf wählen.