Milch trinken die Baden-Württemberger gern. Kälbchen wollen sie aber lieber nicht essen. Foto: imago images/Countrypixel

Wer Milch trinkt, muss sich auch um die Kälber kümmern. Doch in Baden-Württemberg wird ein großer Teil der Jungtiere weit weg transportiert. Das wollen die Grünen ändern.

Die Grünen im Landtag wollen Kälbertransporte auf lange Sicht vermeiden. In der Milchviehhaltung geborene Kälber sollen zukünftig tiergerecht und möglichst in Baden-Württemberg aufgezogen, gemästet und vermarktet werden können, heißt es in einem Positionspapier der Fraktion. Zudem sollen die Transportbedingungen für Kälber verbessert werden. Langfristig sollen Langstreckentransporte von Kälbern ins Ausland vermieden werden.

Das Problem: In Baden-Württemberg wird zwar gern Milch getrunken, doch Kalbfleisch wird zu wenig nachgefragt. Die Kälber werden nach Norddeutschland oder unter großem Stress ins Ausland transportiert. Vor allem Transporte von noch nicht entwöhnten Jungtieren nach Spanien hatten in der Vergangenheit Tierschützer und Politiker auf den Plan gerufen. Agrarministerin Peter Hauk (CDU) hatte schließlich gegen die Praxis geklagt, war aber vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) unterlegen.

Andre Rassen, mehr Aufzucht, mehr Werbung

„Echte Verbesserungen in Baden-Württemberg erreichen wir nur, wenn wir bei der Wertschöpfungskette für Kälber ansetzen. Das heißt, uns interessieren alle Abläufe und Bedingungen – von der Besamung bis hin zum fertigen Stück Fleisch auf dem Teller“, sagt die tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Martina Braun. Die Grünen schlagen unter anderem die Verbreitung von Rassen vor, die sowohl Fleisch als auch Milch geben. Aber auch die Aufzucht von Kälbern soll verbessert werden.

Bei den Tiertransporten soll das Mindestalter der Kälber weiter angehoben werden. Noch nicht entwöhnte Jungtiere sollen adäquat versorgt werden. Darüber hinaus sollen regionale Schlachtbetriebe gefördert werden, um möglichst kurze Transportwege zu gewährleisten.