Handwerker bekommen künftig eine Unterstützung beim Schritt in die Selbstständigkeit. (Symbolbild) Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Lange hatten Handwerker eine Prämie gefordert. Nun hat Grün-Schwarz eingelenkt. Die Ausbildungskosten deckt die Meisterprämie allerdings nicht ab.

Stuttgart - Absolventen der Meisterkurse im Handwerk sollen künftig einen finanziellen Zuschuss erhalten. Darauf verständigte sich Grün-Schwarz am Freitag in Stuttgart. Die Höhe der Meisterprämie solle 1500 Euro betragen. Handwerksmeister, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, erhielten eine zusätzliche Unterstützung.

Der handwerkspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Dörflinger, sagte: „Das ist ein wichtiger Schritt hin zur Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung. Denn wo Meister fehlen, fehlen auch Fach- und Führungskräfte.“ Sein Pendant bei den Grünen, Martin Grath, erklärte, die Meisterprämie sei wichtig - und die Meistergründungs- und Übergabeprämie für ihn das Sahnehäubchen. 20.000 Handwerksbetriebe suchten in den kommenden Jahren einen Nachfolger. „Sie wollen wir unterstützen.“

Landesregierung hatte Prämie lange abgelehnt

Die Landesregierung steckt aktuell mitten in der Aufstellung des Haushalts. Der Finanzausschuss befasst sich am kommenden Mittwoch mit dem Etatentwurf. Die grün-schwarze Landesregierung hatte die seit langem erhobene Forderung des Handwerks in der Vergangenheit abgelehnt. Zuletzt gab es aber Bewegung und eine Annäherung bei dem Thema.

Eine Meisterausbildung kostet nach Angaben des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) zwischen 8000 und 10.000 Euro. Im Schnitt machten pro Jahr rund 3400 Personen ihren Handwerksmeister. Im Südwest-Handwerk sind laut Handwerkstag 795.000 Personen beschäftigt. Die Betriebe werden in diesem Jahr wohl mehr als 100 Milliarden Euro Umsatz machen.