Toyota ruft weltweit Millionen Autos in die Werkstätten zurück. Foto: dpa

Wegen möglicher Probleme an den Sitzschienen oder einem Befestigungspunkt der Lenksäule ruft der Autobauer Toyota weltweit 6,76 Millionen Autos in die Werkstätten. In Deutschland sind mehr als 92.000 Fahrzeuge davon betroffen.

Wegen möglicher Probleme an den Sitzschienen oder einem Befestigungspunkt der Lenksäule ruft der Autobauer Toyota weltweit 6,76 Millionen Autos in die Werkstätten. In Deutschland sind mehr als 92.000 Fahrzeuge davon betroffen.

Köln/Tokio - Der Autohersteller Toyota ruft erneut weltweit massenhaft Fahrzeuge in die Werkstätten. Insgesamt seien 6,39 Millionen Autos betroffen, davon etwa 92 000 in Deutschland, teilte der japanische Autobauer am Mittwoch in Tokio und Köln mit. Bei Modellen des Yaris, die zwischen 2005 und 2010 gebaut wurde, könnte es Probleme an den Sitzschienen oder einem Befestigungspunkt der Lenksäule geben. Bei den Fahrzeugen RAV4 und Hilux (2004 - 2010) sei ein Bruch im Fahrzeugkabelbaum nicht auszuschließen. Insgesamt gehe es um fünf Bauteile, 27 Toyota-Modelle würden zurückgerufen.

Die betroffenen Bauteile würden geprüft und falls nötig kostenlos ausgetauscht. Bislang seien von den betroffenen Baugruppen gut 1000 Fälle gemeldet worden, hieß es. Unfälle habe es aber in diesem Zusammenhang keine gegeben. Insgesamt seien 6,76 Millionen einzelne Bauteile betroffen, geht aus einer Toyota-Mitteilung hervor. Da aber in einigen Autos mehrere dieser Teile verbaut sind, liege die Zahl der Fahrzeuge, die in die Werkstätten müssten, bei 6,39 Millionen.

Der Massen-Rückruf erfolgt zu einer Zeit, da sich der weltgrößte Autobauer gerade erst von den Auswirkungen eines millionenfachen Rückrufs erholt hat, der vor vier Jahren das Image des Unternehmens schwer angeschlagen hatte. In Kürze dürfte Toyota Rekordgewinne für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr 2013/2014 bekanntgeben.

Die Behörden auf dem wichtigen US-Markt hatten dem japanischen Branchenprimus vorgeworfen, 2009/2010 Rückrufe wegen rutschender Fußmatten und klemmender Gaspedale verzögert zu haben. Erst vor wenigen Tagen hatte Toyota in den USA im Rahmen eines Vergleichs 1,2 Milliarden Dollar gezahlt, um ein Strafverfahren abzuwenden.

Toyota war vorgeworfen worden, das Ausmaß der damaligen Mängel vertuscht und die Öffentlichkeit wiederholt belogen zu haben. Bei Unfällen sollen damals zahlreiche Menschen zu Tode gekommen sein.

Als Lehre daraus hatte Toyota eine umfangreiche Qualitätsoffensive gestartet. Der Konzern versprach, dass Qualität fortan vor Expansion komme. Vor diesem Hintergrund erfolgt nun der nächste große Rückruf. Sollte es einmal Zweifel an der Qualität der verkauften Autos geben, so betont der Branchenprimus, stehe man zur eigenen Verantwortung und hole konsequent alle infrage kommenden Fahrzeuge in die Werkstätten.