Hält sich lieber im Hintergrund: Doria Ragland, die Mutter von Prinz Harrys Braut Meghan Markle (rechts). Foto: ZUMA Press/dpa

Ihre Mutter ist „ihre beste Freundin“, das Verhältnis zu ihrem Vater gilt als eher angespannt und die Halbgeschwister sind überhaupt nicht gut auf sie zu sprechen: Meghan Markles Familie steht den Windsors an Zwist und Dramen in nichts nach.

Stuttgart - Thomas Markle macht schon mal seine Hausaufgaben. Der Vater von Meghan Markle wurde kürzlich im mexikanischen Badeort Rosarito fotografiert, als er einen Bildband über die schönsten Landschaften und Bauwerke Großbritanniens studierte. Bereits auf einer der ersten Seiten von „Images of Britain“ ist Windsor Castle abgebildet, wo seine Tochter am 19. Mai Prinz Harry das Jawort geben will.

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Ob Thomas Markle zur Hochzeit kommt, ist bislang noch unklar. „Ich weiß wie stolz er wäre, sie am Arm zu nehmen und zum Altar zu führen“, sagt sein Sohn Thomas Jr. in einer neuen Biografie über Meghan. „Wenn er nicht hinfährt, würde er das den Rest seines Lebens bereuen. Er vertritt nicht nur die Familie, er vertritt Amerika.“ Aber auch ohne seine Teilnahme regt sich Interesse an der Familie von Meghan Markle, vor allem an ihren Eltern und zwei Halbgeschwistern.

Thomas Markle ist Emmy-Gewinner

Markles Familiengeschichte führt nach Los Angeles. Dort studierte ihre Mutter Doria Ragland an der University of Southern California soziale Arbeit und arbeitete auch als Yogalehrerin und Visagistin. Thomas Markle, den aus Pennsylvania stammenden Kameramann und Oberbeleuchter für TV-Produktionen, lernte sie am Set zur Krankenhausserie „General Hospital“ kennen. Er arbeitete auch bei der Serie „Eine schrecklich nette Familie“ mit und gewann einen Emmy.

Die 1979 geschlossene Ehe der beiden hielt nicht lang - sie ließen sich scheiden, als Meghan sechs Jahre alt war. Der Vater hielt offenbar immer den Kontakt, auch wenn das Verhältnis mitunter angespannt gewesen sein soll. Kurz bevor sich Harry und Meghan 2016 bei einem Blind Date kennenlernten, gratulierte die Schauspielerin ihm auf Instagram zum Vatertag. „Bis zum heutigen Tag sind deine Umarmungen die besten der Welt“, schrieb sie unter einem alten Foto. „Ich liebe dich.“

Meghans Mutter - ein „Freigeist“ mit Dreadlocks

Das Verhältnis zur Mutter, die sich alleinerziehend um Meghan kümmerte, scheint deutlich enger. „Wir haben so viel Spaß zusammen und trotzdem spendet ihre Unterstützung mir so viel Trost“, schrieb Markle 2017 im „Glamour“-Magazin. Das Verhältnis sei mit einer besten Freundin zu vergleichen. Markle blickt zu ihr auf, 2014 beschrieb sie ihre Mutter als einen „Freigeist“ mit Dreadlocks und Nasen-Piercing. Ragland nennt ihr einziges Kind liebevoll „flower“ - „Blume“, schreibt das Magazin „Town & Country“.

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Erst im März flog Markle Berichten zufolge nach Kalifornien, um die Hochzeitspläne mit ihrer Mutter zu besprechen. Diese soll am großen Tag mit dabei sein und vorher auch nach London kommen, um bei Vorbereitungen zu helfen und die königliche Familie zu treffen. „Ihre Mum ist großartig!“, sagte Harry über Ragland, die er schon mehrfach getroffen hat. Trotz des ganzen Hochzeits-Wirbels arbeitet sie weiter als Beraterin für Drogenabhängige im Raum Los Angeles.

Sticheleien von Halbschwester Samantha

Wenig bis keinen Kontakt hat Markle der britischen Presse zufolge zu ihren zwei Halbgeschwistern aus der ersten Ehe ihres Vaters. Halbbruder Thomas Markle junior lebt mit Frau und zwei Kindern im US-Westküstenstaat Oregon und arbeitet als Fenster-Monteur. Er habe keine Einladung zur Hochzeit bekommen, erwarte aber eine, sagte er dem TV-Sender der britischen „Daily Mail“. „Ich gehöre zur Familie, zerstritten oder nicht.“ Das letzte Mal habe er seine Halbschwester 2011 bei der Beerdigung ihrer Großmutter Doris gesehen.

Als belastet bis schwierig gilt auch das Verhältnis zu Halbschwester Samantha Markle, die auch als Samantha Grant bekannt ist. Sie lebt in Florida und versuchte sich wie ihre Schwester als Schauspielerin und auch als Drehbuchautorin, allerdings mit weniger Erfolg. Das letzte Wiedersehen der beiden soll zehn Jahre her sein. Auf eine Einladung zu den königlichen Feierlichkeiten wartet auch sie bislang vergebens.

Das hält die 17 Jahre ältere Halbschwester nicht davon ab, die berühmteste der Markles öffentlich anzugreifen - vor allem dafür, ihre Familie im royalen Rausch vernachlässigt zu haben. „Was sie an einem Wochenende ausgeben könnte, würde Dad sehr helfen, das sollte Priorität haben“, sagt Samantha. Thomas Markle, der zurückgezogen in Rosarito an der mexikanischen Pazifikküste lebt, hatte Markle-Biograf Andrew Morton zufolge in den USA 750 000 Dollar im Lotto gewonnen, laut britischen Medien inzwischen aber seinen Bankrott erklärt.

Als „Alptraum im wirklichen Leben“ betitelt die Zeitschrift „Cosmopolitan“ die kritikfreudige Halbschwester. Neuen Zunder dürfte im Klatsch über deren Beziehung auch das Buch bieten, das Samantha Markle derzeit plant. Titel: „The Diary of Princess Pushy’s Sister“, auf Deutsch etwa: „Tagebuch der Schwester von Prinzessin Aufdringlich“. Zur Hochzeit will sie offenbar im Alleingang anreisen und als TV-Reporterin aus London berichten. Die Diskussionen in der britischen High Society sind sicher.