Ein Serviervorschlag – denn im Test wurden die Maultaschen pur ohne alles probiert. Foto: Fotolia/cut

In der Karwoche ist traditionell Hochsaison für die Herrgottsbscheißerle. Ein Küchenmeister und drei Gastroexperten aus der Redaktion haben sich durch verschiedene „hausgemachte“ Maultaschen probiert.

Stuttgart - Eines ist eh klar: Muttern macht die besten – beziehungsweise die Großmutter, wenn sie denn noch welche macht. Am ehesten jetzt in der Karwoche, gegen Ende der Fastenzeit, in der da oben im Himmel einer beim Herrgottsbscheißerle mit der versteckten Fleischfüllung auch mal ein Auge zudrückt. Aber wer je Zeuge einer Großproduktion – unter 100 Maultaschen braucht man gar nicht erst anzufangen – der schwäbischen Hausfrau sein durfte, der weiß: Es ist halt ein Aufwand, wenn man es gut machen will. Zum Beispiel ohne Brät, sondern mit Hack- und klein geschnittenem Siedfleisch, mit Schinkenwurst, auch geraucht, mit Weckle vom Vortag, mit gedünsteten Zwiebeln und Petersilie. Dann noch Ei und Gewürze dazu, vom richtigen Teig wollen wir gar nicht erst sprechen.

Die Preisspanne liegt zwischen 4,99 und 22,50 Euro

Ohne hauseigene Produktion aber muss man auf „hausgemachte“ Maultaschen vom Metzger und anderen Anbietern zurückgreifen. Wir haben zeitnah vor der Verkostung bei 14 Adressen eingekauft und 15 Maultaschen probiert – zu Preisen von 4,99 bis 22,50 Euro das Kilo. Damit sind drei Gastroexperten aus der Redaktion zu Daniel Stübler in die Küche seines Restaurants Meister Lampegegangen. Die Maultaschen wurden in der am Abend zuvor aufgesetzten Fleischbrühe erhitzt, dann wurde eine nach der anderen pur verkostet. Die Jury wusste beim Probieren, woher der Testkandidat stammt und hat sich mit dem frischen Geschmack im Mund offen darüber ausgetauscht.

In allen Fällen waren sich die Tester schnell einig – was dann zu einer Bewertung wie bei den Restaurantkritiken geführt hat: in halben Schritten auf einer Sterneskala von eins bis fünf (drei Sterne bedeutet „gut“). Von den zwei Böhm-Produkten haben wir das bessere in die Wertung genommen, drei Maultaschen haben wir aussortiert. Nicht nur wegen fragwürdiger Inhaltsstoffe, die auch in manch anderen enthalten sind, sondern wegen des Geschmacks. „Fleischkäse im Nudelteig“ etwa lautete eine Beschreibung von Stübler. Abschließend stellen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die Frage: Wo, bitte, gibt es in Stuttgart die Fünf-Sterne-Maultasche zu kaufen?

Die Redaktion ist über die E-Mail-Adresse gastro@stzn.de zu erreichen.